»Schwarze Piet« darf Nikolaus weiter helfen

Höchstes niederländisches Verwaltungsgericht: Bürgermeister darf Umzug mit schwarz angemalten Nikolaus-Helfer nicht verbieten

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Zur Rassismusfrage wollte sich das Gericht nicht äußern, trotzdem urteilte ein Gericht: Umzüge, auf denen auch die umstrittene Figur des »Schwarzen Piet« mitläuft, dürfen von Bürgermeistern nicht einfach verboten werden.

Den Haag. Im Rassismusstreit in den Niederlanden um den Nikolaus-Helfer »Schwarze Piet« haben die Gegner eine Niederlage erlitten. Der Nikolaus darf bei seinem öffentlichen Einzug von den schwarz-angemalten Pieten begleitet werden, urteilte das höchste Verwaltungsgericht des Landes am Mittwoch in Den Haag. Ein Bürgermeister habe kein Recht, dies wegen möglicher Diskriminierung zu verbieten. In erster Instanz hatte ein Gericht in Amsterdam den Klägern noch recht gegeben und Zwarte Piet eine »negative stereotype Figur« genannt.

Jedes Jahr Mitte November wird der »Sinterklaas« traditionell bei seinem Einzug in Städte und Dörfer von den bunt kostümierten Helfern begleitet. Am 5. Dezember bringen die Pieten den Kindern die Geschenke. Bürger und Organisationen hatten die Stadt Amsterdam verklagt, weil sie den Nikolaus-Umzug im November 2013 erlaubt hatte.

Zur Rassismus-Frage äußerte sich der Staatsrat am Mittwoch nicht. Dazu sei er nicht befugt, heißt es in dem Urteil. Viele schwarze Niederländer klagen, dass Zwarte Piet rassistisch sei. Dagegen wollen viele weiße Niederländer die Tradition des Kinderfestes beibehalten. dpa/nd

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