Mann mit Lötkolben

Am 6. Dezember starb der Erfinder des Videospiels Ralph H. Baer

  • Jan Bojaryn
  • Lesedauer: 1 Min.

Ralph Baer hatte seine größte Erfindung früh genug und wurde alt genug, um den Ruhm für sein Lebenswerk zu genießen. Er schuf die erste Heimkonsole für Videospiele. Das Konzept ersann er in den 1950er und entwickelte es in den 1960er Jahren. Der Prototyp trug den pfiffigen Namen »Brown Box«. Unter der feierlichen Bezeichnung »Magnavox Odyssey« erschien die Konsole 1972. Sie verkaufte sich immerhin ein paar hunderttausend Mal. Eines der Spiele auf der Odyssey war ein Vorläufer für den späteren Spielhallenhit Pong, das minimalistische Tischtennisspiel für zwei Personen.

Geboren wurde Ralph Baer 1922 in Deutschland, in der Pfalz nahe Pirmasens. Seine jüdische Familie floh 1938 in die USA. Über Stationen als Fernsehtechniker und Ingenieur kam er auf die Idee einer Spielkonsole, die man an Fernseher anschloss.

2008 wurde ihm die National Medal of Technology in den USA verliehen. Im selben Jahr ehrten Spielemacher ihn mit einem Game Developers Choice Pioneer Award für seine Pionierarbeit. Nachdem er den Preis entgegen genommen, dankbar gelächelt und den Applaus mit einem Time-Out-Handzeichen quittiert hatte, sagte er in das Mikrofon: „Ich erfinde immer noch Sachen.“ Ralph Baer hat nie aufgehört. Seine Erfindungen reichen vom Memospielklassiker Simon bis zur sprechenden Fußmatte.

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