IS-Miliz soll in Syrien 100 »Abtrünnige« getötet haben
Anonymer Aktivist: Terrorbande richtete ausländische Kämpfer hin - Hunderte weitere werden von »Sittenpolizei« kontrolliert
Berlin. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) soll in Syrien 100 ausländische Kämpfer aus ihren eigenen Reihen hingerichtet haben. Die Dschihadisten hätten in ihre Heimatländer zurückkehren wollen, sagte ein anonymer Aktivist aus al-Rakka der Deutschen Presse-Agentur am Samstag. Hunderte weitere Kämpfer befänden sich unter strenger Beobachtung der IS-Führung. Eine »Sittenpolizei« würde vor Ort ihre Gesinnung kontrollieren, bestätigte ein weiterer Aktivist aus der Stadt, der ebenfalls anonym bleiben wollte.
Das nordsyrische Al-Rakka gilt als Hauptstadt des vom IS ausgerufenen »Kalifats« zwischen Syrien und dem Irak. Seit Juni hatten die Extremisten in beiden Ländern in einem raschen Vorstoß Eroberungen gemacht. Seit Beginn von Luftschlägen einer internationalen Koalition Ende September schwindet der Einfluss der IS-Miliz wieder. Knapp 800 Kämpfer sollen nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte innerhalb der ersten beiden Monate seit Beginn der Bombardements getötet worden sein.
Zuvor hatte bereits die britische »Financial Times« über die Tötungen vermeintlich »abtrünniger« Dschihadisten berichtet. Nach Angaben der Zeitung sind 400 IS-Mitglieder in Al-Rakka inhaftiert. dpa/nd
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