Freude am Spiel

Alexander Ludewig findet den Mindestlohnverzicht im Amateursport sinnvoll

Vom Profisport träumen unzählige junge Fußballer, Handballer oder Basketballer. Die wenigsten schaffen es. Viele bleiben trotzdem dabei, als Amateure ihres Sports, aus Freude am Spiel. Aber spätestens dann, wenn aus der gewünschten Profession ein gescheiterter Berufswunsch geworden ist, sollte es einen Plan B für das Leben geben.

Dabei hilft auch die Nachricht vom Montag, dass der seit Anfang des Jahres geltende Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde nun auch ganz offiziell nicht für Amateurvertragsspieler gilt. Denn vor allem im Fußball lässt es sich auch in unteren Spielklassen mit einem Minijobvertrag sowie Spiel-, Auflauf-, Tor- und Punkteprämien, Handgeldern und anderen Geldflüssen aus den durchaus üblichen schwarzen Kassen zumindest über die Runden kommen.

Der Mindestlohn hätte dieser Bequemlichkeit Vorschub geleistet. Die kurzfristigen Mehreinnahmen hätten existenzielle Fragen nach der eigenen Zukunft vielleicht gar so lange verzögert, bis das Leben - beispielsweise altersbedingt - keine befriedigenden Antworten mehr parat hat.

Für sehr viele Vereine stellte der Mindestlohn eine derart große finanzielle Bedrohung dar, dass sie Hilfe bei ihren Dachverbänden gesucht haben. Zusammen mit dem Bundesarbeitsministerium haben DFB und DOSB jetzt klargestellt, dass ein Hobby nicht mit 8,50 Euro in der Stunde bezahlt wird. Dementsprechend hat wiederum ein hauptamtlich angestellter Platzwart sehr wohl Anspruch auf den Mindestlohn.

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