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Potsdam siegt im Spiel der Superlative

Turbine steht nach dem 2:1 beim 1. FFC Frankfurt im Finale des DFB-Pokals

An Superlativen wurde in Potsdam vor dem Halbfinale im DFB-Pokal nicht gespart. Als Spiel der Spiele oder als die entscheidende Partie der Saison wurde das Aufeinandertreffen mit dem 1. FFC Frankfurt gesehen. Die Gastgeberinnen aus der Mainmetropole gingen den Donnerstag, zumindest verbal, entspannter an. Denn im Gegensatz zu Turbine Potsdam hatten die Frankfurter Fußballerinnen vor dem Anpfiff im Stadion am Brentanobad noch drei Titelchancen in dieser Saison. In der Bundesliga ist der FFC Dritter, im Halbfinale der Champions League wartet mit Brøndby Kopenhagen ein schlagbarer Gegner.

»Wir gehen von Beginn an voll drauf«, hatte Potsdams Trainer Bernd Schröder entsprechend der Ausgangslage angekündigt. Und seine Spielerinnen versuchten, den Plan vor 1620 Zuschauern umzusetzen. In den ersten zehn Minuten war der Ball fast ausschließlich in der Hälfte der Frankfurterinnen, die große Mühe hatten, sich vom Druck zu befreien. Aber Turbines Spielerinnen, die Schröder wieder im »Alles-oder-Nichts-System« mit drei Stürmerinnen, einem Vierer-Mittelfeld und drei Abwehrspielerinnen auf den Platz geschickt hatte, rannten zu ungestüm, zu kopflos an. Weil die Potsdamerinnen die Bälle in der Offensive viel zu ungenau spielten, entwickelten sie kaum Torgefahr.

Ganz anders die Frankfurterinnen. Als sie nach einer Viertelstunde etwas besser ins Spiel gefunden hatten, boten sich ihnen auch gleich die ersten Chancen. Aber Célia Šašić und Simone Laudehr schafften es jeweils zweimal nicht, sie zu nutzen. Am nächsten kam der FFC einem Tor nach 21 Minuten, als Šašić nur das Außennetz traf. Im Tornetz landete der Ball in der 43. Minute. Getroffen hatte Asano Nagasato mit einem abgefälschten Schuss und damit den großen läuferischen und kämpferischen Aufwand von Turbine Potsdam belohnt.

Mit der 1:0-Führung ging Turbine in die Kabine – und kam sehr selbstbewusst wieder. Sechs Minuten nach Wiederanpfiff schoss Stürmerin Genoveva Añonma das erste Mal aufs Frankfurter Tor. Fünf Minuten später traf sie. Das 2:0 in der 56. Minute war die Folge des nun konzentrierter und zielgerichteter vorgetragenen Potsdamer Offensivspiels. Die Partie wurde nun offener, weil die Frankfurterinnen gezwungen waren, mehr zu wagen. Chancen gab es auf beiden Seiten. Die besten hatten Añonma für Potsdam und Šašić für den 1. FFC. Es fiel aber nur noch ein Tor. Veronica Boquete erzielte in der 88. Minute den Anschlusstreffer für die Gastgeberinnen.

Entsprechend enttäuscht standen die Frankfurterinnen nach dem Abpfiff und der ersten verpassten Titelchance auf dem durchnässten Rasen. Und entsprechend groß war der Jubel bei Turbine, das Finale am 1. Mai erreicht zu haben. »Ein Endspiel ist etwas Einmaliges, die Atmosphäre ist einzigartig«, freute sich Tabea Kemme. In Köln treffen die Potsdamerinnen auf den Sieger der zweiten Halbfinalpartie (n. Red.) zwischen Freiburg und Wolfsburg.

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