Kurzsichtige Rotstiftpolitik

Fabian Lambeck über den Stellenabbau bei der Bundesagentur für Arbeit

  • Fabian Lambeck
  • Lesedauer: 1 Min.

Das Tagesgeschäft der Bundesagentur für Arbeit ist ein konjunkturabhängiges, möchte man meinen. Schließlich bedeuten Krisen immer auch, dass die Jobvermittler und Fallmanager in den Arbeitsagenturen und Jobcentern mehr zu tun kriegen. Doch so einfach ist die Sache nicht. Selbst in der Führungsetage der Behörde hat man festgestellt, dass sich die Langzeitarbeitslosigkeit verfestigt. Auch der größte Wirtschaftsboom geht an Millionen Menschen einfach vorbei. Die Bundesarbeitsministerin hat das ebenfalls erkannt und will nun gegensteuern. Insofern läge es auf der Hand, den sich nun vollziehenden Jobabbau bei der Bundesagentur zu stoppen und stattdessen die oftmals unterbesetzten Jobcenter mit mehr Personal auszustatten. Immer noch müssen sich in vielen Regionen zu wenige Mitarbeiter um zu viele Betroffene kümmern.

Zudem hat das konjunkturabhängige »Hire and Fire« der Bundesagentur zur Folge, dass man in der nächsten Krise, von der keiner sagen kann, wann sie kommt, die neuen Kollegen wieder mühsam anlernen muss. Da vergehen oft Monate, bevor die Büronovizen im Regelungsdickicht der deutschen Arbeitslosenverwaltung halbwegs durchsehen. Deshalb ist die personelle Rotstiftpolitik der Bundesagentur, die auch die Politik der Bundesregierung ist, einfach nur kurzsichtig.

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