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Hoffnungsloser Sport-Verein

Alexander Ludewig über den HSV

Cristiano Ronaldo schoss gerade beim 3:0 über Eibar sein 38. Saisontor für Real Madrid. Für den Hamburger SV ist aber selbst der portugiesische Superstar nicht gut genug. Das meint zumindest HSV-Stürmer Ivica Olic: »Der würde uns momentan nicht helfen.« Klingt nach Bankrotterklärung - ist auch eine. Denn woher sollen die Spieler noch Selbstvertrauen nehmen, wenn auf dem Platz eine Pleite der anderen folgt und selbst die sportliche Führung vollkommen ratlos ist.

Gegen Wolfsburg haben die Hamburger am Sonnabend 0:2 verloren. Das kann passieren, der VfL hat ja auch die Bayern geschlagen. Aber die Art und Weise ist erschreckend. Vollkommen mutlos im heimischen Volkspark gab der HSV nur fünf Torschüsse ab. Überlebenswichtige Tugenden im Abstiegskampf gehen den Hamburgern ab: Wolfsburg gewann 57 Prozent der Zweikämpfe. Es war die sechste Niederlage in den vergangenen acht Spielen, aus denen der HSV nur zwei Punkte geholt und eine Tordifferenz von 2:21 aufzuweisen hat.

All das sind Zahlen eines Absteigers. Der Klub steht zu Recht auf dem letzten Tabellenplatz der Bundesliga, weil die Mannschaft nicht besser spielt. Verantwortlich dafür sind die einzelnen Spieler aber nur bedingt. Denn sie funktionieren als Mannschaft nicht - was an ihrer Zusammenstellung und Aufstellung liegt. Und dafür ist die sportliche Führung zuständig. Ein Armutszeugnis legte sie bei Spielerverpflichtungen ab, die von Investor Klaus-Michael Kühne bestimmt und bezahlt wurden. Auch bei den vielen Trainerwechseln, die auch immer wieder neue Spielerwechsel mit sich brachten, gab sie keinen klaren Kurs vor. Allein in den vergangenen anderthalb Jahren versuchten sechs verschiedene Trainer die Mannschaft nach ihren Vorstellungen zu formen. Jetzt darf sich Sportdirektor Peter Knäbel ausprobieren. Seine Bilanz: zwei Spiele, null Punkte, 0:6 Tore. Der HSV ist ein Hoffnungsloser Sport-Verein.

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