Rechtsterroristischer Anschlag auf Gaucks Amtssitz

»Deutsche Widerstandsbewegung« offenbar für mehrere Brandanschläge verantwortlich

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Zu einem nächtlichen Brandanschlag auf das Schloss Bellevue in Berlin hat sich die offenbar rechtsterroristische »Deutsche Widerstandsbewegung« (DWB) bekannt. Sie ist eigenen Angaben zufolge auch verantwortlich für Brandanschläge auf das Paul-Löbe-Haus des Bundestags im April sowie die CDU-Bundeszentrale und den Reichstag im vergangenen Jahr, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte.

In der Nacht zum Pfingstsonntag hatte ein Unbekannter eine Brandflasche auf einen Zaun vor dem Amtssitz des Bundespräsidenten geschleudert. Bis auf Rußflecken war kein nennenswerter Schaden entstanden. Die Gruppe ist den Ermittlern offiziell nicht bekannt. Die Polizei setzte eine Belohnung von 5000 Euro für sachdienliche Hinweise aus.

Zwischen dem 25. August und 24. Novemver war es zu insgesamt vier Brandanschlägen auf den Reichstag, das Paul-Löbe-Haus sowie die Parteizentrale der CDU gekommen. An den Tatorten blieben in allen Fällen mehrseitige Schreiben der DWB zurück. Nach Informationen von »Spiegel Online« hieß es in den Briefen, eine »multikulturelle, multiethnische, multireligiöse und multigeschichtliche Bevölkerungskonstellation« werde »das Land zerrütten, balkanisieren«.

Bereits im Januar stellte die Linksfraktion im Bundestag eine Anfrage, in der sie wissen wollte, welche Ermittlungen, Erkenntnissen und Einschätzungen von Bundesbehörden zur DWB bisher vorliegen. In der Antwort heißt es, der Gernalbundesanwalt habe zum damaligen Zeitpunkt einen »Beobachtungsvorgang angelegt«, um weitere Anhaltspunkte zu sammeln, ob es sich bei der Gruppe tatsächlich um eine »kriminelle oder gar terroristische Vereinigung« handelt.

Auch das Bundesamt für Verfassungsschutz kam laut der Anfrage zu dem Ergebnis, dass die Verfasser der Briefe »dem intellektuellen Rechtsextremismus zuzurechnen« wären. nd mit Agenturen

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal