Es wird mehr abgeschoben

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In Berlin ist die Zahl der abgeschobenen Flüchtlinge in diesem Jahr deutlich gestiegen - um 19 Prozent. Wurden im vergangenen Jahr laut Berliner Innenverwaltung von Januar bis April noch 211 Personen in ihre Heimatländer zurückgeschickt, so waren es in den ersten vier Monaten 2015 schon 261. Insgesamt waren es im vergangenen Jahr 602 Abschiebungen. Die Hauptherkunftsländer, in die abgeschoben wurde, blieben 2014 und 2015 weitgehend gleich: Serbien und Bosnien.

Diese beiden Balkanstaaten gehören ebenso wie Mazedonien zu den seit vergangenem Jahr als sichere Herkunftsländer eingestuften Staaten. Asylanträge von dort haben so gut wie keine Chance auf Anerkennung. Vom Jahresbeginn bis zum 30. April 2015 stellten nach Angaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) 4911 Menschen aus Albanien, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Kosovo und Serbien Asylanträge in Berlin. Die größten Gruppen stellten Kosovaren (1571) und Serben (1551). Über mehr als die Hälfte der Anträge (2649) wurde bereits entschieden, genau zwei erhielten einen Schutzstatus. 1106 Anträge wurden abgelehnt.

Am längsten dauerten die Entscheidungen über die Anträge von Mazedoniern - im Schnitt 125,6 Tage. Knapp vier Monate oder 118 Tage mussten sich auch Bewerber aus Bosnien-Herzegowina gedulden. Gut drei Monate brauchten die Bearbeiter für Asylanträge aus Serbien (94,8 Tage) im Schnitt, zwei Monate für Anträge aus dem Kosovo (60 Tage) oder Albanien (56,7). dpa/nd

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