Nationalistische Gefahr im Verzug

Katja Herzberg zur neuen Fraktion im EU-Parlament von Wilders und Le Pen

  • Katja Herzberg
  • Lesedauer: 1 Min.

Es fällt schwer zu entscheiden, welche Welle gefährlicher erscheint: die Haarpracht von Geert Wilders oder die blonde Mähne von Marine Le Pen? Eine Wahl zwischen Pest und Cholera. Beide zusammen ergeben gar eine brandgefährliche Kombination. Eben jene findet sich nun im EU-Parlament. Dort sitzen die beiden Frontfiguren der neuen rechten Fraktion »Europa der Nationen und der Freiheiten« nicht mehr nur nebeneinander. Für ihr nationalistisches wie zuwanderungs- und EU-feindliches Schaffen bekommen sie als parlamentarische Gruppe noch mehr Mittel. Der Rechtsruck in der einzigen direkt gewählten EU-Institution infolge der Europawahl im Mai 2014 verschärft sich so und schwächt das Parlament als Ganzes.

Denn wer von EU-Kommission und -Rat soll Wortführer wie Le Pen und Wilders in politischen Verhandlungen ernst nehmen, wenn die die Grundlage des Zusammenarbeitens auf europäischer Ebene ablehnen? Wie sollen Entscheidungen über die Zukunft des Euros und den Umgang mit Flüchtlingen getroffen werden, wenn Beteiligte die Basis dafür missbilligen?

Noch haben Le Pen und Wilders nicht die Oberhand in Brüssel, Den Haag und Paris. Es liegt nun an allen Verantwortungsträgern in der EU, ihnen nicht noch mehr Zulauf zu verschaffen - indem sie den Menschen aufzeigen, dass ein friedliches, solidarisches und soziales Europa möglich ist.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal