Italien räumt Flüchtlinge
Frankreich verweigerte Familiennachzug
Am Dienstagmorgen hat die italienische Polizei den Grenzübergang nach Frankreich sowie den Küstenabschnitt nahe der französischen Grenze geräumt. Seit dem Wochenende hatten dort Flüchtlinge ausgeharrt. Bei dem harten Einsatz der Beamten wurden auf beiden Seiten Menschen verletzt. Die Flüchtlinge wurden zunächst zum Bahnhof von Ventimiglia gebracht. Wohin sie eigentlich kommen sollen, war unklar. Der Bürgermeister von Ventimiglia, Enrico Ioculano, forderte eine politische Lösung. Er sei von dem Blitzeinsatz der Polizei nicht informiert worden. Ioculano forderte die Bevölkerung auf, sich solidarisch mit den Flüchtlingen zu zeigen. Einige jüngere Einwohner hatten sich schützend zwischen die Polizei und die sich seit dem Wochenende auf den Uferfelsen aufhaltenden Menschen gestellt. Die Bootsflüchtlinge aus afrikanischen Ländern wollten zu ihren Familien nach Frankreich weiterreisen. Etliche Angehörige hatten sich bereits auf der französischen Seite eingefunden. Frankreich lehnte jedoch die Einreise ab. Man wende nur konsequent die Verträge von Dublin an, erklärte das Land. Italiens Innenminister Angelino Alfano bezeichnete die Vorgehensweise als einen »Faustschlag in Gesicht Europas«.
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.