Westirak: Offensive gegen IS-Terrormiliz
Regierung in Bagdad will Region zurückerobern
Bagdad. Die irakische Armee hat nach eigenen Angaben im Westen des Landes eine Offensive gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) begonnen. Ziel sei es, die Provinz Al-Anbar zurückzuerobern, erklärte ein Militärsprecher am Montag. An der bei Tagesanbruch begonnenen Operation sind demnach neben der Armee auch schiitische Milizen und sunnitische Stämme beteiligt. Insgesamt sollen für die Offensive 10 000 Mann mobilisiert worden sein.
Die vor allem von Sunniten bewohnte Provinz Al-Anbar ist eine der wichtigsten Hochburgen des IS. Die Extremisten hatten im vergangenen Mai die Provinzhauptstadt Ramadi eingenommen. Sie kontrollieren mit Falludscha auch die zweite wichtige Stadt der Provinz.
Al-Anbar war bereits nach dem Sturz von Langzeitherrscher Saddam Hussein 2003 ein Zentrum des sunnitischen Widerstands gegen die US-Truppen. Die Armee hatte in den vergangenen Wochen mehrfach den Beginn einer Offensive in der Provinz verkündet, ohne dass sie die Dschihadisten des IS tatsächlich zurückdrängen konnte.
Iraks Ministerpräsident Haidar al-Abadi rief die Regierungskämpfer auf, Zivilisten zu verschonen. Die Beteiligung der schiitischen Milizen weckt bei Sunniten Ängste vor möglichen Racheakten. Zugleich trafen in Irak die ersten vier Kampfflugzeuge des Typs F-16 ein, die die Regierung in Bagdad von den USA gekauft hat. Insgesamt will Washington 36 dieser Jets an die irakische Luftwaffe liefen. Außerdem bildet die US-Armee 40 irakische Piloten aus.
Bei einer Anschlagsserie in vornehmlich von Schiiten bewohnten Vierteln von Bagdad sind mindestens 23 Menschen getötet und 68 weitere verletzt worden. Agenturen/nd
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