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Aufregung im Schtetl

  • Lesedauer: 2 Min.

Gebrochene Versprechen, ungestillte Leidenschaften und vorzeitige Tode: Zwei Familien werden in ein tragisches Labyrinth spiritueller Besessenheit verstrickt. 1917 verfasste der russisch-jüdische Schriftsteller Salomon Anski das Theaterstück »Der Dibuk«. 20 Jahre später wurde das Thema in Polen als Musical verfilmt, komplett auf Jiddisch und unter Mitwirkung der größten jüdischen Talente des polnischen Films. Das Drama spielt im Milieu jüdischer Kleinstädte (Schtetl) in Polen um 1850. Die werdenden Väter Sender und Nison verabreden die Heirat ihrer Kinder, sofern es sich um ein Mädchen und einen Jungen handeln würde. Als Sender die Tochter Lea geboren wird und seinem Freund der Sohn Chanan, scheint die Verabredung in Erfüllung gehen zu können. Doch 18 Jahre später ist Sender zu Reichtum gelangt und will seiner Tochter eine lohnende Partie verschaffen. Lea und Chanan, den das Schicksal als Talmud-Schüler in Senders Haus geführt hat, verlieben sich ineinander. Als Sender Chanans Herkunft erkennt, hat er seine Tochter bereits einem anderen Bräutigam versprochen. Chanan stirbt und seine Seele ergreift von der geliebten Lea Besitz. Bei dem Versuch, den Geist auszutreiben, stirbt auch Lea. Der Filmkritiker Parker Tyler nannte den Film kurz nach der Premiere eines der »feierlichsten Zeugnisse der mythischen Kraft des Geistes, das die Fantasie jemals auf eine Filmrolle gebannt hat«. Am Sonntag, 26. Juli, wird der Film im Kino Arsenal gezeigt. Präsentiert und kommentiert wird das Werk von Filmexpertin Vaginal Davis. nd

Foto: Arsenal

26.7., 20 Uhr, Kino Arsenal, Potsdamer Straße 2, 10785 Berlin; www.arsenal-berlin.de

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