Ostukrainer gegen OSZE
Demonstranten in Donezk kritisieren Einseitigkeit
Donezk. Hunderte aufgebrachte Menschen haben im Kriegsgebiet Donbass gegen die Arbeit der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) protestiert. Die Demonstranten zogen Donnerstag zum OSZE-Hauptquartier in der Stadt Donezk. Sie warfen den Beobachtern vor, einseitig über den Konflikt zu berichten, bestimmte Orte nicht zu besuchen und die ukrainische Armee zu begünstigen.
»Euer Schweigen tötet Kinder«, stand auf einem Plakat. Vor dem Eingang legten die Menschen zahlreiche in blutroter Farbe angemalte Spielzeuge von Kindern nieder, die beim Beschuss durch die ukrainische Armee umgekommen sein sollen. Ein OSZE-Vertreter sagte den Demonstranten, Beobachter würden regelmäßig jene Orte besuchen, die beschossen würden.
Seit Beginn der Kämpfe zwischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten im April 2014 sind im Donbass nach UN-Angaben rund 6800 Menschen getötet worden. Mindestens fünf Soldaten seien ums Leben gekommen, hieß es aus Kiew. Die Aufständischen berichteten von mindestens einem toten Zivilisten.
In Kiew schloss Parlamentspräsident Wladimir Grojsman erneut kategorisch einen Sonderstatus für die Ostukraine aus, wie Interfax-Ukraina meldete. Es werde auch keinerlei örtliche Wahlen in Gebieten geben, die nicht unter der Kontrolle Kiews stehen. Die Rebellen müssten die Waffen strecken, dann werde wieder die ukrainische Flagge gehisst. dpa/nd
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.