Sanierungstau bei Thüringer Mensen

Versorgungseinrichtungen werden immer wichtiger

  • Lesedauer: 2 Min.

Erfurt. Etliche der 17 Mensen und vier Cafeterien an Thüringer Hochschulen müssen dringend saniert werden. An den Universitäten in Erfurt, Weimar und Ilmenau seien sie teilweise noch in Gebäuden aus der DDR-Zeit untergebracht, sagte ein Sprecher des Thüringer Wissenschaftsministeriums. Wie hoch die Investitionen für alle betroffenen Mensa-Gebäude sein müssten, sei noch unklar. In absehbarer Zeit solle zunächst die Weimarer »Mensa im Park« für die Studenten von Bauhaus-Universität und Musikhochschule instand gesetzt werden. Derzeit werde ermittelt, was erneuert werden müsse und ein Finanzierungskonzept erarbeitet. Träger der Einrichtungen ist das Studentenwerk Thüringen.

Weil das Studentenwerk die Mensen und Cafeterien auch an Hochschulen mit relativ wenigen Studenten betreibt, sind sie nach Angaben des Sprechers nicht kostendeckend. Zudem sei das Essen für Studenten und auch für Hochschulmitarbeiter niedrig: »Die Essenspreise für Studierende starten mit 1,50 Euro und gehen bis maximal bis 4 Euro«, sagte der Sprecher. Mitarbeiter zahlten pro Essen jeweils 1,60 Euro mehr als Studierende, Gäste nochmals 1,30 Euro mehr als Mitarbeiter.

Seit Umstellung auf das Bachelor-Master-System hätten die Mensen für die Studenten noch an Bedeutung gewonnen. Es bedeute, dass die jungen Frauen und Männer oft länger an den Lehreinrichtungen präsent sein müssten und dadurch weniger zeitliche Freiräume hätten, sagte der Sprecher. Viele Mensen hätten darauf reagiert und ihre Öffnungszeiten verlängert. Sie böten nun auch am Abend und am Wochenende Speisen und Getränke an.

Die Folge: Die Ausgaben sind höher als der Umsatz. 2014 machten die 17 Mensen nach Ministeriumsangaben einen Umsatz von etwa 11,4 Millionen Euro - bei Aufwendungen von etwa 20,2 Millionen Euro. Die vier Cafeterien setzten etwa 1,1 Millionen Euro um und mussten dafür rund 1,4 Millionen Euro aufwenden. dpa/nd

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.