Bebaute Fläche
Landverbrauch birgt Gefahren
Immer mehr Flächen bebaut, versiegelt und nutzt der Mensch. Wo Städte, Straßen, Fabriken, Stauseen oder Müllhalden entstehen, wächst oft buchstäblich kein Gras mehr. Ende 1992 betrug die Siedlungs- und Verkehrsfläche in Deutschland laut Umweltbundesamt rund 40 305 Quadratkilometer (km²). 2013 waren es 48 482 km² - eine Steigerung von 20,3 Prozent. Täglich wurden im Jahr 2013 rund 71 Hektar (ha) pro Tag bebaut und/oder versiegelt. Im Gegensatz zur Mitte der 1990er, wo der Verbrauch bei täglich etwa 120 Hektar lag, ist das zwar ein deutlicher Rückgang, die Bundesregierung peilt in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie jedoch eine Obergrenze von 30 ha/Tag bis 2020 an. Dieses Ziel wird kaum zu erreichen sein.
Weltweit werden jedes Jahr Millionen Hektar Land bebaut und sind so für Landwirtschaft oder Wälder nicht mehr nutzbar. Damit werden auch jene Naturflächen immer kleiner, die für die Aufnahme von Kohlendioxid gebraucht werden. Städte und Tagebaue verbrauchen inzwischen je rund ein Prozent der Weltoberfläche. Weltweit gehen durch den Städtebau jede Minute zwei Hektar Land verloren.
Gefährlich wird es, wenn Flächen komplett versiegelt werden, wie es bei asphaltierten Straßen oder durch industrielle Landwirtschaft stark verdichteten Böden der Fall ist. Dann kann Regenwasser nicht mehr versickern, Überflutungen drohen, fruchtbarer Boden wird weggeschwemmt. Im Jahr 2012 waren acht Prozent der Fläche Deutschlands bebaut oder künstlich angelegt, in der gesamten EU waren es rund fünf Prozent.
Neben Städten und anderen Siedlungsflächen verbrauchen Tagebaue am meisten wertvolle Fläche, das geht aus dem Bodenatlas des Bundes für Umwelt und Naturschutz hervor. Neue Minen verbrauchen demnach Land für Abbau und Abraum, für die Infrastruktur einschließlich neuer Verkehrswege, für die Verarbeitung der geförderten Rohstoffe und für die Wohngebäude der Beschäftigten. grg
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