Erste Anklagen wegen Srebrenica-Massakers

Acht Männer müssen sich wegen mutmaßlichen Mord an hunderten Muslimen vor Gericht verantworten

  • Lesedauer: 1 Min.
Wegen ihrer mutmaßlichen Beteiligung am Massaker von Srebrenica sind acht Männer angeklagt worden. Ihnen wird vorgeworfen, die Ermordung hunderter Muslime bei Srebrenica angeordnet zu haben und daran beteiligt gewesen zu sein.

Belgrad. Wegen ihrer mutmaßlichen Beteiligung am Massaker von Srebrenica vor 20 Jahren sind in Serbien acht Männer angeklagt worden. Ihnen wird vorgeworfen, im Juli 1995 die Ermordung hunderter Muslime an einem Tag in einem Lager in Kravica bei Srebrenica angeordnet zu haben und daran beteiligt gewesen zu sein, wie die für die Aufklärung von Kriegsverbrechen zuständige serbische Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilte. Es ist das erste Mal, dass sich die serbische Justiz mit der Aufarbeitung des Massakers befasst. Den Angeklagten drohen Haftstrafen von bis zu 20 Jahren.

Die acht Männer sollen einer Spezialeinheit der Polizei der bosnischen Serben angehört haben, von der bereits ein Dutzend ehemaliger Mitglieder in Bosnien wegen der Tötungen in Kravica verurteilt wurden. Srebrenica war am 11. Juli 1995 von bosnischen Serben eingenommen worden, die Schätzungen zufolge 8000 bosnische Muslime ermordeten. Wegen des Massakers von Srebrenica hat das UN-Tribunal in Den Haag insgesamt 20 Verdächtige angeklagt, darunter den bosnisch-serbischen Ex-Armeechef Ratko Mladic und den früheren bosnischen Serbenführer Radovan Karadzic. AFP/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal