SYRIZA in Umfrage wieder deutlicher vorn

Konservative Nea Dimokratia nun fünf Punkte zurück / Volkseinheit wäre draußen / Linke Europaabgeordnete verlässt SYRIZA-Gruppe

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Berlin. Gut eine Woche vor der Wahl in Griechenland kommt SYRIZA in einer aktuellen Umfrage wieder auf einen deutlichen Vorsprung vor der konservativen Nea Dimokratia. Laut der von der linken Zeitung »Efimerida ton Syntakton« am Freitag unter Berufung auf eine Umfrage des Instituts Pro rata veröffentlichten Zahlen kann die Partei von Alexis Tsipras mit 28,5 Prozent der Stimmen rechnen, die Konkurrenz von Evangelos Meimarakis erreicht in dieser Studie 23,5 Prozent. Der Ex-Premier erhält auch die klar höheren Sympathiewerte als sein konservativer Herausforderer.

Das ist der deutlichste Abstand der Linkspartei vor den Konservativen seit über einer Woche. Zuletzt hatten Umfragen eher auf ein engeres Rennen hingedeutet, die zuvor veröffentlichten Zahlen sahen SYRIZA bei 24,4 bis 26,5 Prozent, die Nea Dimokratie kam auf 24 bis 25,9 Prozent. Die neuen Zahlen wurden von Pro rata zwischen dem 7. und 9. September erhoben.

Drittstärkste Kraft könnte der Befragung zufolge die neonazistische Goldene Morgenröte mit 6,5 Prozent werden. Die kommunistische KKE und die sozialdemokratische PASOK, die von der Demokratischen Linken DIMAR unterstützt wird, kommen jeweils auf 4,5 Prozent. Die liberale To Potami liegt mit 4 Prozent vor der Zentrumsunion mit 3,5 Prozent. Die SYRIZA-Abspaltung »Volkseinheit« erreicht in dieser bisher aktuellsten Umfrage nur 2,5 Prozent und würde damit ebenso die die nationalistische ANEL an der Sperrklause scheitern. 17,5 Prozent der Befragten zeigten sich unentschlossen.

Derweil hat die bisherige SYRIZA-Europaabgeordnete Sofia Sakorafa am Freitag angekündigt, aus der Delegation der griechischen Linken auszuscheiden und künftig als Unabhängige ihr Mandat auszufüllen. Als Begründung nannte sie den Kurs von Ex-Premier Tsipras und dessen Ja zum Kreditprogramm mit den umstrittenen Auflagen der Gläubiger. Es sei klar, dass sie »keine Regierung und keine Politik unterstützen« könne, die auf Maßnahmen setze, die der Bevölkerung schadeten. Ein alternativer Kurs zu dem von Tsipras eingeschlagenen sei nicht nur sozial notwendig, sondern auch politisch möglich, wurde Sakorafa von der Athener Zeitung »Kathimerini« zitiert. vk/mit Agenturen

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