Grüne fordern Rechtsanspruch auf Homeoffice

Heimarbeit soll nur in begründeten Fällen nicht möglich sein

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Berlin. Die Grünen fordern einen Rechtsanspruch auf Homeoffice - wenn es der Job erlaubt. Das Recht, von zu Hause arbeiten zu dürfen, solle Erwerbstätigen ermöglichen, ihr Arbeitspensum selbst einzuteilen, »ohne sich ständig abzuhetzen«, sagte der politische Bundesgeschäftsführer der Grünen, Michael Kellner, dem »Spiegel« vom Samstag. Die Grünen wollen demnach Heimarbeit zum Beispiel über die Gewerbeordnung und das Arbeitszeitgesetz erlauben. Der Unternehmer dürfe allerdings in begründeten Fällen ein Veto einlegen - beispielsweise für Berufe, bei denen Heimarbeit aus organisatorischen Gründen unmöglich sei.

Mit ihrem Vorschlag orientieren sich die Grünen an den Niederlanden, wo seit Juli das Recht auf Homeoffice gesetzlich verankert ist. Im Sommer hatte bereits der CDU-Arbeitnehmerflügel einen Rechtsanspruch auf Homeoffice ins Gespräch gebracht, war damit aber auf Widerstand in der eigenen Partei gestoßen. In Deutschland gibt es seit mehreren Monaten eine Debatte über veränderte Arbeitszeitmodelle. Die Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) hatte in einem Positionspapier gefordert, den Acht-Stunden-Tag aus dem Arbeitszeitgesetz zu streichen und die Arbeitszeit pro Woche zu bemessen. So könnten mehr Spielräume geschaffen und betriebliche Notwendigkeiten abgebildet werden, begründete die BDA ihren Vorstoß. AFP/nd

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