Brückenschlag mit Naturaussicht

Seit dieser Woche entsteht der Wuhlesteg - er soll ab 2017 auf das IGA-Gelände führen

  • Steffi Bey
  • Lesedauer: 3 Min.
Besucher der Internationalen Gartenausstellung (IGA) können ab 2017 von einer 280 Meter langen Fußgänger- und Radfahrerbrücke aus einzigartige Aussichten auf das Wuhletal genießen.

Idyllischer kann eine Baustelle nicht liegen. Der Kran steht auf einer Wiese, nicht weit vom Wuhleteich in Marzahn-Hellersdorf entfernt. Ein beliebter Wanderweg führt daran vorbei, viele Bäume wachsen in die Höhe und verdecken mittlerweile die nahen Wohnhäuser am Feldberger Ring. Doch immer wieder bleiben Wanderer stehen und blicken nach oben. Leicht und langsam bewegt ein Kran seine erste Last: ein 25-Meter-Teil für den künftigen Wuhlesteg.

Aus 17 solchen kompakten Stücken setzt sich die insgesamt 280 Meter lange und 3,50 Meter breite Verbindung zusammen. Vollwandträger nennen Experten diese Baukörper, bei der Laufstrecke und Geländer praktisch in einem Stück geliefert werden. Diese Konstruktion hat nach Auskunft des Architekten Thomas Kolb mehrere Vorteile. »Sie erleichtert die Montage, zudem ist das verwendete Material - Cortenstahl - sehr langlebig und vor allem wartungsarm.«

Auf den begehbaren Teil installieren die Handwerker in den nächsten Wochen noch einen kleinteiligen Gitterrost. Zudem erhält der Geländerabschluss einen farblosen Anstrich, damit die Besucher beim Aufstützen keine Rostflecke bekommen.

Rund 4,1 Millionen Euro kostet die Brücke, auf der IGA-Besucher künftig auf dem Weg vom U-Bahnhof Neue Grottkauer Straße bis zum südlichen Eingang der Gärten der Welt einzigartige Aussichten ins Wuhletal genießen können. »Mit dem Steg wird nun auch die Anreise zum Erlebnis, schließlich hat sich hier mit rund 800 000 Gästen im vergangenen Jahr, ein einmaliges touristisches Ausflugsziel etabliert«, erklärte Staatssekretär Guido Beermann von der Senatsverwaltung für Wirtschaft. Das Projekt wird zu 90 Prozent mit Bundes- und Landesmitteln aus dem Programm »Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur« (GRW) finanziert.

Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) hob den Aspekt hervor, »dass mit der komfortablen Anbindung an die U-Bahnlinie 5 demnächst der großzügige Landschafts- und Erholungsraum direkt an die Innenstadt angebunden wird«.

Im Moment wird eigentlich an allen Ecken und Enden sowohl direkt in den Gärten der Welt als auch ringsherum gebaut. Seit Mai dieses Jahres sind unter anderem die Arbeiten am »Wolkenhain« im Gang. Die futuristisch wirkende Aussichtsplattform entsteht auf dem Kienberg. »In diesen Tagen beginnen wir ebenfalls mit dem Anlegen der Kienbergterrassen«, kündigte Christoph Schmidt, Geschäftsführer der IGA Berlin 2017 GmbH an. Sie entstehen am sonnenreichen Südhang und sind Teil des Panoramaweges, der vom IGA-Eingang Neue Grottkauer Straße, über das Wuhletal vorbei am Kienberg bis zu den Gärten der Welt führt. Im Oktober erfolgt der Baustart für den künftigen Haupteingang »Auftakt Hellersdorf«. »Die Arbeiten an der attraktiven Seilbahn beginnen Anfang 2016«, kündigte Schmidt an. In diesem Jahr werde der Planfeststellungsbeschluss erwartet.

Bereits an diesem Sonntag, 20. September, können Interessierte auf der 2. IGA-Herbsttour in die künftige Welt der IGA eintauchen: Zwischen 11 und 18 Uhr gibt es Führungen, erstmals auch speziell für Kinder, Aktionen für die ganze Familie, Infostände und einen Marktplatz mit einer Auswahl an Herbstpflanzen für Balkon und Garten. Treffpunkt ist der IGA-Festplatz Hellersdorfer Straße/Feldberger Ring, nahe Freiwillige Feuerwehr.

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