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Paramilitärs vertreiben Indigene

Repression auf Mindanao

  • Karina Böckmann
  • Lesedauer: 2 Min.

Auf der südphilippinischen Insel Mindanao bedienen sich Militärangehörige nach Ansicht von Indigenen- und Menschenrechtsorganisationen paramilitärischer Verbände, um den Widerstand indigener Gemeinschaften gegen Bergbau- und andere Wirtschaftsaktivitäten auf ihren Territorien zu brechen.

In den Provinzen Bukidnon und Davao del Norte treibt seit letztem Jahr die paramilitärische »Alamar« ihr Unwesen. Ihre Angriffe richten sich vor allem gegen indigene Dorfschulen, die von religiösen Gruppen und Nichtregierungsorganisationen geführt werden, weil diese die Schüler mit der kommunistischen Ideologie indoktrinierten.

Auch diese Miliz arbeitet offensichtlich mit der Armee zusammen. Die Angriffe führten zur Schließung etlicher Schulen und zur Vertreibung hunderter Menschen. Die in Manila ansässige Bildungsorganisation »Save Our Schools Network« spricht von 52 Übergriffen im Zeitraum 2014 bis Mitte 2015 in Mindanao. In der Mehrzahl richteten sich die Übergriffe gegen indigene Schulen in abgelegenen Gebieten, in denen die NPA präsent ist.

Die philippinischen Streitkräfte bestreiten derweil jede direkte oder indirekte Mitwirkung an den paramilitärischen Übergriffen und ließen sich dies auf einer Pressekonferenz in Manila im September von drei Indigenen bestätigen. Doch andere Indigene und auch der Gouverneur von Surigao del Sur identifizierten später zwei der drei Redner als Magahat- und Alamara-Führer.

Vermutet wird, dass die Paramilitärs, die selbst Ureinwohner sind und somit ihre Zielpersonen kennen, instrumentalisiert werden, um Bergbau- und anderen Unternehmen den Zugang zu den ressourcenreichen indigenen Territorien gewaltsam zu erschließen.

Für diese Theorie spricht unter anderem der Mord an dem Manobo-Chief und Vorsitzenden der Indigenen-Organisation MAPASU, die sich gegen Menschenrechtsverbrechen, Bergbauaktivitäten und Landraub zur Wehr setzt. Zusammen mit einem weiteren Manobo-Führer aus Surigao del Sur war er vor den Augen von Gemeindemitgliedern von mutmaßlichen Paramilitärs erschossen worden.

Die Region Caraga, in der sich Surigao del Sur befindet, wurde von der Regierung zur »Hauptstadt des philippinischen Bergbaus« erklärt. IPS/nd

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