Arzneistudien offenlegen

  • Eric Breitinger
  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Rund die Hälfte aller klinischen Arzneimitteltests bleibt unpubliziert, sagt die kritische Ärzteorganisation »AllTrials« aus Großbritannien. So bekommen Patienten nicht die für sie besten Arzneimittel. Gefährliche Nebenwirkungen bleiben unentdeckt. AllTrials zufolge veröffentlichten in den letzten Jahren Arzneihersteller und öffentliche Forschung zwar tendenziell mehr unliebsame Studienergebnisse. Es würden jedoch nach wie vor negative Testergebnisse verschweigen, um die Wirkung eines neuen Medikaments im besseren Licht erscheinen zu lassen. Laut einer Studie von 2013 fehlten zum Beispiel im US-Register Clincal Trials bei etwa 30 Prozent der registrierten großen Medikamententests konkrete Ergebnisse. Die AllTrials-Experten erkennen zudem einen »massiven Nachholbedarf bei unpublizierten Tests« zu älteren Medikamenten, die seit Jahrzehnten im Gebrauch sind. »AllTrials« fordert eine strikte Offenlegungspflicht aller Testergebnisse, denn auch aus negativen Testergebnissen könnten wertvolle Erkenntnisse zu gefährlichen Nebenwirkungen oder der richtigen Dosierung gewonnen werden. Eric Breitinger

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