Einäugiger hinter dem Anschlag in Bamako?
Staatstrauer und Ausnahmezustand in Mali
Bamako. Nach dem Anschlag islamistischer Terroristen auf ein Luxushotel in Mali hat die Regierung im Staatsfernsehen die Fotos der beiden Täter veröffentlicht, die während der Geiselnahme ums Leben gekommen waren. Man hoffe, Bürger könnten Hinweise zur Identität der Terroristen liefern, sagte ein Regierungssprecher der Deutschen Presse-Agentur am Montag.
Am Montagmorgen hatte eine dreitägige Staatstrauer für die 21 Opfer der Geiselnahme am Freitag begonnen. Flaggen waren in der Hauptstadt Bamako auf Halbmast gesetzt. In Hotels und auf öffentlichen Plätzen wurden starke Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Auch die Nachbarländer Senegal, Guinea und Mauretanien gedachten am Montag der Todesopfer, unter denen viele Ausländer sind. Seit dem Anschlag befindet sich die ehemalige französische Kolonie für zehn Tage im Ausnahmezustand.
Es blieb am Montag unklar, wer genau für den Anschlag verantwortlich ist. Berichten zufolge bekannten sich zwei mit Al Qaida verbundene Islamistengruppen zu dem Anschlag. Frankreichs Regierung vermutet hinter dem Terrorangriff den einäugigen Al-Qaida-Veteranen Mokhtar Belmokhtar, der bereits vor Monaten von der libyschen Regierung für tot erklärt worden war und eine zentrale Figur des islamistischen Terrorismus im nördlichen Afrika ist.
Mali kommt nicht zur Ruhe, seitdem die Regierung im Frühjahr 2012 von der Armee gestürzt wurde. Tuareg-Rebellen und islamistische Milizen nutzten das Machtvakuum aus. Agenturen/nd
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