Ströbele: Bundesregierung belog Geheimdienstkontrolleure

Grünen-Abgeordneter im rbb: »Frage mich, ob Arbeit im PKG noch Sinn macht« / »Vertrauensgrundlage ist bei mir weg«

  • Lesedauer: 2 Min.
Hans-Christian Ströbele, Mitglied im Parlamentarischen Kontrollgremium zu den Geheimdiensten, fordert eine bessere Ausstattung des Gremiums - aber wie soll es kontrollieren, wenn Dienste und Regierung mauern und lügen?

Berlin. Hans-Christian Ströbele, Bundestagsabgeordneter von Bündnis 90/Grüne, hat der Bundesregierung vorgeworfen, gegenüber dem Parlamentarischen Kontrollgremium (PKG) gelogen zu sagen. Das sagte Ströbele, der selbst Mitglied im PKG ist, gegenüber dem Inforadio vom rbb. Er bezog sich dabei speziell auf das Jahr 2013 und die Arbeit des Gremiums, die sich auf die Enthüllungen des Whistleblowers und früheren NSA-Mitarbeiters Edward Snowden bezog. Sowohl Geheimdienste als auch die Bundesregierung würden vor dem PKG nicht die Wahrheit sagen – das stelle die gesamte Arbeit des Kontrollgremiums infrage. »Ich habe mir tatsächlich überlegt, ob das tatsächlich noch Sinn macht, dass ich in dieses Parlamentarische Kontrollgremium gehe und da mehrere Stunden mir anhöre, was die Bundesregierung zu berichten hat, weil: die Vertrauensgrundlage bei mir ist einfach weg.«

Ein möglicher Ausweg sei eine bessere Ausstattung des Gremiums. Ströbele verwies dabei auf die Geheimdienstkontrolle in den USA: Dort stünden den zuständigen Ausschüssen im Kongress Dutzende Mitarbeiter zur Seite, um einzelne Abteilungen von Diensten zu überprüfen, was auch Einsicht in Akten und Dateien bedeute. »Da haben wir auch schon Schritte eingeleitet, wir haben auch schon mehr Personal, aber das reicht noch lange nicht«, so Ströbele gegenüber dem rbb. nd/stf

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal