Weiteres Problem am belgischen Atomreaktor Doel 3

Kraftwerk in der Nähe von Antwerpen sollte heute wieder ans Netz gehen / Reaktor war erst am vergangenen Freitag abgeschaltet worden

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Rund 40 Jahre sind die belgischen Atomreaktoren alt und sollten eigentlich längst stillgelegt sein. Stattdessen sorgen sie weiter für Sicherheitsprobleme - und lösen nicht nur in Belgien Besorgnis aus.

Berlin. Nach Angaben des Betreibers Electrabel wird das Kraftwerk Doel 3 in der Nähe von Antwerpen nicht wie ursprünglich heute geplant wieder ans Netz gehen, berichtet der Deutschlandfunk. Die Reparaturen würden voraussichtlich bis zum 6. Januar dauern. Der Reaktor war erst am vergangenen Freitag wegen eines Wasserlecks abgeschaltet worden. Nur wenige Tage zuvor war er nach mehr als zwei Jahren Betriebspause wieder ans Netz gegangen.

Erst am Freitag vor einer Woche war es am etwa 70 Kilometer von Aachen entfernten Standort Tihange zu einem Brand an einer elektrischen Schalttafel gekommen. Der Reaktorblock 1 schaltete sich automatisch ab. Er wurde an diesem Samstag wieder hochgefahren.

Die Pannen in den belgischen Reaktoren, die rund 40 Jahre alt sind und eigentlich bereits stillgelegt werden sollten, sorgen auch bei deutschen Politikern für Besorgnis. Die nordrhein-westfälische Landesregierung fordert bereits seit Jahren die Stilllegung der grenznahen Anlage Tihange. Bundesumweltministerin Hendricks schrieb am Heiligabend auf ihrer Facebook-Seite: »Wir sind besorgt, ob die erforderliche Reaktorsicherheit dieser Anlagen in vollem Umfang gewährleistet ist.«

Nach Angaben von Hendricks wird Deutschland seine Bedenken Anfang Januar auch bei einem Gespräch mit der belgischen Atomaufsicht äußern. Zugleich machte die SPD-Politikerin klar, dass die Bundesregierung keine Möglichkeiten habe, den Weiterbetrieb ausländischer Reaktoren zu verhindern. Agenturen/nd

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