Erfurt: AfD-Gegner verletzt

»Herz statt Hetze«: Hunderte protestieren gegen Aufmarsch der Rechtspartei / Rechtsaußen Höcke will Merkel mit »der Zwangsjacke« abführen lassen

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Hunderte Menschen haben am Mittwochabend gegen einen Aufmarsch der rechten AfD in Erfurt protestiert. Am Abend kam es auf dem Hauptbahnhof in Erfurt dann zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung. Dabei wurden offenbar zwei Teilnehmer der Anti-AfD-Proteste verletzt. »Von elf Menschen wurden die Identitäten festgestellt. Ob sie auch für den Angriff verantwortlich sind, wird noch ermittelt«, meldet die Deutsche Presse-Agentur.

In der thüringischen Landeshauptstadt waren laut der Polizei etwa 2.400 »besorgte Bürger« zu der Aktion gegen Asylrecht und Flüchtlinge gekommen, es seien erneut auch Neonazis dabei gewesen, hieß es von Beobachtern. Auf Plakaten der Gegendemonstranten hieß es »Herz statt Hetze« und »Menschenrechte statt rechte Menschen«. Auch Parolen wie »Nie wieder Deutschland!« und »Kurze Röcke statt Bernd Höcke« wurden skandiert. Vor dem Aufmarsch der Rechtspartei waren Erfurter Bushaltestellen am Domplatz und am Anger mit »Refugees Welcome« Plakaten geschmückt worden. »Wer hinter der Aktion steckt, ist derzeit noch unklar«, berichtet die »Thüringer Landeszeitung«.

AfD-Rechtsaußen Björn Höcke griff bei der rechten Kundgebung dann Bundeskanzlerin Angela Merkel verbal scharf an und erklärte in Richtung der CDU-Vorsitzenden, die Bundesrepublik werde »von Idioten regiert«. Merkel müsse in »der Zwangsjacke« aus dem Kanzleramt abgeführt werden. Erst am Vortag hatte die Staatsanwaltschaft Halle nach einer rassistischen Rede Höckes Ermittlungen wegen Volksverhetzung gegen ihn eingestellt.

Am Rande des AfD-Aufmarsches wurde laut »Thüringer Allgemeine« ein Mann vorläufig festgenommen, bei dem Quarzhandschuhe, Pfefferspray und ein Teleskopschlagstock gefunden worden waren. Bei der Überprüfung griff ein weiterer Unbekannter die Polizei an, ein Beamter wurde verletzt. Agenturen/nd

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