Shell kürzt und streicht 10 000 Jobs
Niedriger Ölpreis bringt Konzern in Bedrängnis
London. Der Ölpreisverfall hat den Gewinn des britisch-niederländischen Ölkonzerns Shell zusammenschmelzen lassen. Shell werde für das Schlussquartal 2015 nur 1,6 bis 1,9 Milliarden Dollar (1,7 Milliarden Euro) Gewinn verbuchen können, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Im Schlussquartal 2014 hatten noch knapp 3,3 Milliarden Dollar unter dem Strich gestanden. Ähnlich sieht es beim erwarteten Reingewinn für das Gesamtjahr 2015 aus. Hier werden 10,4 bis 10,7 Milliarden Dollar erwartet.
Mit Produktionskürzungen, einem umfangreichen Stellenabbau und stark eingedampften Investitionen stemmt sich der Konzern wie andere Wettbewerber auch gegen den Preisrutsch. Im Zuge der geplanten Übernahme des britischen Gasförderers BG sei 2015 und 2016 ein Abbau von etwa 10 000 Stellen in beiden Unternehmen geplant, teilte Shell am Mittwoch mit. Die Kosten sollen im laufenden Jahr um weitere drei Milliarden Dollar (2,75 Milliarden Euro) gesenkt werden.
Shell veröffentlichte die Zahlen vor der Hauptversammlung, die kommende Woche über den Kauf der BG Group abstimmen soll. Shell will das Unternehmen in den Konzern integrieren. Der vollständige Quartalsbericht soll am 4. Februar veröffentlicht werden.
BG ist Großbritanniens drittgrößter Energiekonzern, hervorgegangen aus der ehemaligen Firma British Gas. Das Unternehmen hat eine starke Position bei verflüssigtem Gas (LNG). Nach vollzogener Übernahme wäre der Konzern doppelt so viel wert wie der Konkurrent BP und läge vor dem US-Wettbewerber Chevron. Größer wäre nur noch der US-Gigant ExxonMobil. Agenturen/nd
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