Schempp siegt schon wieder in Antholz

Fünfter Einzelsieg in Serie für den Schwaben in Italien

  • Thomas Wolfer, Antholz
  • Lesedauer: 2 Min.

Simon Schempp sank entkräftet in den Schnee, dann ließ er sich von den Fans gebührend feiern: In seinem »Wohnzimmer« Antholz ist Deutschlands bester Biathlet zum neunten Weltcupsieg gestürmt. Der 27-jährige Schwabe lieferte bei perfekten äußeren Bedingungen im Sprint über zehn Kilometer eine tadellose Leistung ab und verbesserte seine imposante »Italienserie« auf fünf Einzeltriumphe nacheinander.

»Ich freue mich riesig, das ist sensationell. Ich fühle mich hier sehr wohl, Antholz liegt mir einfach«, sagte Schempp, der im Ziel nur wenige Sekunden vor den ebenfalls fehlerfreien Maxim Zwetkow (Russland) und Tarjei Bö aus Norwegen lag. »Das war ein harter Fight, und am Samstag geht es wieder von Neuem los.«

Im Verfolgungsrennen haben dann auch Arnd Peiffer und Benedikt Doll, die nebenbei für ein erfreuliches deutsches Mannschaftsergebnis sorgten, wieder gute Aussichten. Der frühere Sprintweltmeister Peiffer (Clausthal-Zellerfeld) landete auf dem neunten Platz, Doll (Breitnau) erreichte trotz eines Schießfehlers Rang elf.

Ausschlaggebend für Schempps erneuten Triumph am Freitag war indes die so oft zitierte Komplexleistung aus beiden Teildisziplinen. Am Schießstand zeigte der Schwabe nicht mal im Ansatz Schwächen, räumte alle zehn Scheiben zielsicher ab. Auf den Ski waren nur zwei Läufer schneller - weil Schempp eben alle Tücken und Herausforderungen dieser Strecke kennt.

Der Staffelweltmeister hatte den Ort auf 1600 Metern Höhe spätestens in den vergangenen Jahren lieben gelernt. Sowohl beim zurückliegenden Weltcup als auch 2014 triumphierte er in Südtirol jeweils in Sprint und Verfolgung - das hatte vor ihm noch kein anderer Biathlet geschafft. Ein gutes Omen also für das Rennen am Samstag, das der Deutsche mit fünf Sekunden Vorsprung vor der Konkurrenz als Erster in Angriff nehmen wird.

Vor der Reise nach Italien hatte Schempp in diesem Jahr allerdings eine Zwangspause einlegen müssen. Nachdem ihn eine Erkältung zehn Tage lang ausgebremst hatte, konnte er beim Heimweltcup in Ruhpolding nur einmal antreten. Der starke sechste Rang belegte aber erneut, dass sich Schempp derzeit wahrscheinlich in der Form seines Lebens befindet.

Im Verfolgungsrennen der Frauen an diesem Samstag will die Sprintzehnte Miriam Gössner ein weiteres gutes Resultat einfahren. »Es ist viel möglich, die Abstände sind gering«, sagte die 25-Jährige, die mit 40 Sekunden Rückstand auf die Russin Olga Podschufarowa auf die strecke gehen wird. SID/nd

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