Verbände kritisieren Prostitutionsgesetz

  • Lesedauer: 1 Min.

Hannover. Das von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte Gesetz zum Schutz der Prostituierten stößt bei Berufsverbänden des Gewerbes auf Kritik. Das Gesetz werde den Sexarbeiterinnen schaden, sagte die Sprecherin des »Berufsverbandes erotische und sexuelle Dienstleistungen«, Undine de Rivière, der in Hannover erscheinenden »Neuen Presse« . »Die Auswirkungen werden katastrophal sein.« Die Gesetzesreform soll von Juli 2017 umgesetzt werden. So sei die geplante regelmäßige Meldepflicht, der Prostituierte je nach Alter alle ein bis zwei Jahre nachkommen müssten, diskriminierend. Dabei sollten Daten erhoben werden, die nach EU-Recht besonders schützenswert seien, kritisierte de Rivière. »Denn auch ein professionelles Sexualleben ist ein Sexualleben.« Die Meldepflicht stigmatisiere und werde dazu führen, dass viele Prostituierte in die Illegalität abtauchten. Dann seien sie nicht mehr erreichbar für Gesundheitsberatung und Sozialarbeiter. »Und natürlich geht man im Fall eines Übergriffs nicht mehr zur Polizei.« epd/nd

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.