Droht Gauck mit zweiter Amtszeit?

Bericht: Bundespräsident will wegen starker Rechtsaußen-AfD und Flüchtlingsdebatte »Politik nicht noch in eine zusätzliche Krise stürzen«

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Erst vor wenigen Tagen hatte die »Bild am Sonntag« berichtet, die Große Koalition stelle sich darauf ein, dass Joachim Gauck nicht noch einmal als Kandidat für eine Bundespräsidentenwahl antritt. Nun berichtet »Bild« das Gegenteil: Gauck erwäge eine zweite Amtszeit - und: Er denke darüber angesichts der politischen Krise im Umgang mit Geflüchteten und wegen des starken Abschneidens der Rechtsaußen-Partei AfD in Meinungsumfragen nach. »Der Bundespräsident wird auch vor dem Hintergrund der Flüchtlingsproblematik die Politik nicht noch in eine zusätzliche Krise stürzen«, zitiert das Blatt eine nicht näher genannte Quelle im Bundespräsidialamt.

Basis solcher Befürchtungen seien die unklaren Mehrheitsverhältnisse bei der im kommenden Jahr anstehenden Wahl eines neuen Bundespräsidenten, wohingegen Gauck selbst eine breite Mehrheit hinter sich hätte, schreibt das Blatt. Demnach will der Bundespräsident nach den Landtagswahlen im März erklären, ob er 2017 noch einmal antritt.

Der parteilose Theologe war 2012 von der damaligen Koalition aus CDU/CSU und FDP ins Rennen um die Nachfolge des zurückgetretenen Christian Wulff geschickt worden. Bislang hat Gauck jede Festlegung in der Frage vermieden, ob er sich nach dem Ende seiner ersten Amtszeit für weitere fünf Jahre zum Staatsoberhaupt wählen lassen will. Er wäre dann 77 Jahre alt. Sollte Gauck erneut antreten, wäre eine Mehrheit für ihn in der Bundesversammlung wahrscheinlich. Ablehnung erfährt er lediglich aus den Reihen der Linkspartei. Agenturen/nd

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