Sachsen-AfD sucht Bündnis mit Rechtsradikalen
Pegida-Frontfrau Festerling zu Gast bei »Patriotischer Plattform« / Mehr Zusammenarbeit mit Neonazis von Legida, Thügida, Identitären und Burschenschaftlern angestrebt
Berlin. Der ganz rechte Flügel der Rechtsaußen-Partei AfD und die rechte Pegida-Bewegung streben offenbar eine engere Kooperation an. Die wegen Äußerungen über rechte Hooligans aus der AfD ausgetretene Frontfrau der Pegida-Bewegung und Vertreter der Patriotischen Plattform Sachsen in der AfD haben darüber bereits am vergangenen Freitag beraten. Festerling habe dabei auf »eine gute Basis in einer weiteren verstärkten Zusammenarbeit mit der AfD, besonders hier im Freistaat Sachsen« hingewiesen, heißt es bei der Rechtsaußen-Truppe. Bei dem Treffen waren auch Mitglieder der sächsischen AfD-Landtagsfraktion anwesend.
Doch der ganz rechte Flügel, der unter anderem den Thüringer AfD-Rechtsaußen Björn Höcke gegen die Bundesvorsitzende Frauke Petry unterstützte, will mehr. »Eine wichtige Bestrebung der Patriotischen Plattform war es an diesem Tag, dass auch Vertreter anderer politischer Gruppierung, wie das Organisationsteam von Legida, der Bürgerinitiativen ›Wir lieben Sachsen‹, ›Offensive für Deutschland‹ und ›Thügida‹, der Idenditären Bewegung und Burschenschafter an der Veranstaltung teilnahmen«, heißt es bei der AfD. Die örtlichen Pegida-Ableger aus Leipzig und Thüringen gelten als überwiegend offen rechtsradikal. Zu den Identitären werden eher locker verbundene rechtsextreme und völkische Gruppierungen der rechten Szene gerechnet.
Man wolle »Verbindendes unter den Patrioten vom Deutschnationalen über den Nationalkonservativen bis zum Nationalliberalen« beraten, so die AfD, die das Treffen als »wichtigen und mutigen Schritt nach vorn« bezeichnete - »damit sich patriotische Kräfte an einem Tisch setzen und gemeinsam politisch agieren«. nd
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.