Streit unter Nationalisten

Aert van Riel über die außenpolitischen Debatten in der AfD

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: 1 Min.

In der kommenden Woche droht dem Vorstand der AfD beim Parteitag in Stuttgart eine heikle außenpolitische Debatte. Einer Gruppe um den Thüringer Vorsitzenden Björn Höcke gehen die Vorschläge der AfD-Führung, wonach die NATO reformiert und Russland stärker eingebunden werden soll, nicht weit genug. Sie wollen stattdessen über einen Verbleib Deutschlands in dem nordatlantischen Militärbündnis diskutieren. Das klingt zunächst so, als würden sich Politiker der sogenannten Alternative an Forderungen aus der Linkspartei orientieren. Aber die Kritik an der NATO wird bei den beiden Parteien völlig anders begründet. Während für die LINKE Krieg kein Mittel der Politik ist, weil dieser in internationalen Konflikten zumeist alles nur noch schlimmer gemacht hat, will die AfD ihre Außenpolitik allein an den »deutschen Interessen« ausrichten.

Konzepte für eine wirkungsvolle Friedenspolitik kann keiner in der Rechtspartei vorweisen. Stattdessen befürwortet die AfD sogar Gewalt gegen Zivilisten, wenn die eigene Nation angeblich bedroht ist. So wollen Vertreter der Partei, dass Flüchtlinge »notfalls« mit Waffengewalt an der deutschen Grenze gestoppt werden. Diese grundsätzlich menschenfeindliche Einstellung ist der Kitt, der die unterschiedlichen Flügel der AfD trotz aller inhaltlichen Differenzen bislang zusammenhält.

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.