Über Gott lästern dürfen

PEN-Tagung beendet

  • Lesedauer: 1 Min.

Die Schriftstellervereinigung PEN fordert die Abschaffung des Blasphemie-Paragrafen in Deutschland. »Wir verlangen die ersatzlose Streichung des Paragrafen 166«, sagte der Präsident des deutschen PEN-Zentrums, Josef Haslinger, am Sonntag. Es könne nicht sein, dass die Haltung einiger Länder zur Kritik am Islam Aufsehen errege, während Deutschland selbst einen Gotteslästerungs-Paragrafen im Strafgesetzbuch verankert habe. Das PEN-Zentrum verabschiedete zum Abschluss seiner Jahrestagung in Bamberg eine entsprechende Resolution. »Paragrafen, in denen die Würde von bestimmten Menschen größer ist als von anderen, sind veraltet und müssen ersatzlos gestrichen werden«, sagte Haslinger. Das PEN-Zentrum hatte bereits zuvor die Abschaffung des Paragrafen 103 gefordert. In einer weiteren Resolution zeigten sich die PEN-Mitglieder solidarisch mit dem türkischen Journalisten Can Dündar und verlangten, die Spionage-Anklage gegen ihn in der Türkei fallen zulassen. »Man kann es nicht akzeptieren, dass investigativer Journalismus als Spionage gewertet wird«, heißt es.

Bei der Jahrestagung wurden außerdem 88 neue Autoren aufgenommen, zwei Drittel davon zwischen 35 und 45 Jahren. dpa/nd

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