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Ermittlungen nach sexuellen Übergriffen

  • Lesedauer: 2 Min.
Die Zahl der sexuellen Übergriffe beim Karneval der Kulturen am Pfingstwochenende in Kreuzberg ist deutlich höher als zunächst bekannt.

Bisher haben sich acht Frauen gemeldet, die auf dem Karneval der Kulturen Opfer von sexueller Nötigung durch Männergruppen geworden seien, sagte Polizeisprecher Thomas Neuendorf am Dienstag. Einige hätten sich noch in den vergangenen Nächten bei Polizisten gemeldet. Die Frauen seien mitgenommen und verstört gewesen oder hätten geweint. Alle Frauen hätten die Täter als »junge Männer mit südländischem Aussehen« beschrieben. Die Vorfälle hätten sich an allen Abenden von Freitag bis Montag ereignet. Mindestens vier verdächtige Männer seien bisher bekannt. Weitere Verdächtige wurden vor allem wegen Trickdiebstählen mit Antanzen festgenommen.

Unter anderem wird wegen der sexuellen Übergriffe gegen zwei 17-jährige tatverdächtige Berliner ermittelt. Ein weiterer 14-jähriger Beschuldigter sei ebenfalls in Berlin geboren, aber staatenlos, hieß es weiter. Die drei waren am Samstagabend vorübergehend festgenommen worden. Sie sollen mit einer zehnköpfigen Gruppe von Männern auf dem Straßenfest des Karnevals der Kulturen in Kreuzberg zwei tanzende 17- und 18-jährige Frauen vor einer Bühne eingekesselt, angetanzt, bedrängt und angefasst haben. Versuche der jungen Frauen, aus dem Kessel herauszukommen, wurden laut Polizei von der Gruppe immer wieder unterbunden.

Ein 27-jähriger Zeuge des Vorfalls alarmierte die Polizei, filmte die »Antänzer« und kümmerte sich um die verstörten Frauen. Als die Polizei eintraf, hatte sich die Gruppe bereits aufgelöst. Die Filmaufnahmen des Zeugen würden derzeit ausgewertet, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag.

Innensenator Frank Henkel (CDU) hat die Übergriffe beim Karneval verurteilt. »Dieses erniedrigende und frauenverachtende Vorgehen ist ebenso abstoßend wie kriminell«, teilte Henkel mit. Er forderte weitere mögliche Opfer auf, sich bei der Polizei zu melden. nd/Agenturen

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