Verdächtige nach Anschlag auf Freitaler LINKEN ermittelt

Staatsanwaltschaft Dresden: Mutmaßliche Täter namentlich bekannt / Offenbar Verbindungen zur unter Terrorismusverdacht stehenden »Gruppe Freital«

  • Robert D. Meyer
  • Lesedauer: 2 Min.

Anfeindungen war Michael Richter bereits gewohnt. Als der LINKEN-Politiker 2015 im sächsischen Freital bei der Wahl für das Amt des Bürgermeisters antrat, musste er sich mit »einschlägigen Drohungen« auseinandersetzen. Als im Sommer des vergangenen Jahres die Situation vor einer Asylunterkunft durch einen wütenden rechten Mob immer weiter eskalierte, stellte sich Richter demonstrativ auf die Seite der Geflüchteten, unterstützte Hilfsorganisationen wie Pro Asyl bei der Organisation von Veranstaltungen.

In der Nacht zum 27. Juli 2015 dann der Schock: Gegen 0.45 Uhr reißt einlauter Knall den Politiker daheim aus dem Schlaf. Als Richter aus dem Fenster blickt, sieht er von seinem grünen VW Golf eine Rauchwolke aufsteigen. Die Explosion zerstört das Fahrzeug völlig. Schnell ist klar: Es handelte sich um einen gezielten Anschlag gegen den LINKEN-Politiker. Das für politische Straftaten in Sachsen zuständige Operative Abwehrzentrum übernimmt die Ermittlungen.

Fast ein Jahr später meldet nun die »Sächsische Zeitung«: Die Aufklärung des Anschlags ist offenbar einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Laut Aussagen der zuständigen Dresdner Generalstaatsanwaltschaft gibt es »namentlich bekannte Verdächtige«. Um wem es sich konkret handelt, sagt die Ermittlungsbehörde allerdings nicht. Laut »SZ« sollen die mutmaßlichen Täter allerdings enge Beziehungen zur unter Rechtsterrorismusverdacht stehenden »Gruppe Freital« pflegen.

Im April hatte ein Großaufgebot der Polizei fünf Verdächtige in Freital festgenommen. Den Verdächtigen wird vorgeworfen, eine rechtsterroristische Vereinigung gebildet zu haben und unter anderem für mehrere Sprengstoffanschläge verantwortlich zu sein, darunter auf eine Asylunterkunft in Freital und ein alternatives Wohnprojekt in Dresden.

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -