Kinder dürfen Waffen der Bundeswehr nicht mehr anfassen
Von der Leyen zieht Konsequenzen aus Vorfall in Baden-Württemberg
Berlin. Die Bundeswehr präsentiert an Besuchertagen künftig keine Waffen zum Anfassen mehr. Das hat Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) entschieden, wie sie in den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland erklärte. Zuvor war bekanntgeworden, dass Vorschulkinder am Wochenende in einer Kaserne im baden-württembergischen Stetten bei einem Tag der offenen Tür mit Handfeuerwaffen ohne Munition hantiert hatten. »Um so etwas in Zukunft von vornherein auszuschließen, habe ich entschieden, dass auf künftigen Tagen der Bundeswehr keine Handwaffen zum Anfassen mehr präsentiert werden«, so die Ministerin. In Stetten sei »trotz klarer Vorschriften ein bedauerlicher Fehler passiert«.
Friedensaktivisten warfen der Bundeswehr vor, »Grenzen überschritten« zu haben. Sie veröffentlichten Bilder von Kindern beim Hantieren mit Waffen der Typen G36 und P8 sowie bei einer Einweisung an einer Maschinenpistole des Typs MP7. Roland Blach von der DFG-VK sprach von einem erschreckenden Verhalten, Ralf Willinger von der Organisation Terres des Hommes bezeichnete das Vorgehen der Streitkräfte als »inakzeptabel«.
Die Bundeswehrwies den Vorwurf unterdessen zurück, ungeladene Handwaffen in die Hände von Kindern gegeben zu haben. »Kein einziger Soldat hat einem Minderjährigen Waffen in die Hand gegeben«, sagte der Standortälteste Hansjörg Friedrich am Dienstag. Vielmehr hätten erwachsene Begleitpersonen am vergangenen Samstag die Waffen weitergereicht - und Soldaten ihnen diese umgehend wieder abgenommen. Agenturen/nd
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