Nr. 10 hat genug
Personalie: Traurig: Lionel Messi nach dem verlorenen Finale der Copa América
Manche Fehlschüsse hallen ewig nach: Als Lionel Messi seinen Elfmeter am Sonntagabend im Finale der Amerikameisterschaft verschossen hatte und Argentiniens Mannschaft wenig später erneut als Finalverlierer feststand (2:4 nach Elfmeterschießen gegen Chile), verkündete der 29-Jährige seinen Rücktritt von den »Albiceleste« - den Himmelblauen, wie die argentinischen Fußballer genannt werden: »Ich habe meine Entscheidung getroffen, meine Zeit in der Nationalmannschaft ist vorbei«, verkündete der beste Fußballer der Welt. »Es tut mir mehr als jedem anderen weh, dass ich nicht im Stande bin, mit Argentinien einen Titel zu gewinnen.«
Seit 1993 warten die ruhmreichen argentinischen Fußballer auf eine Finalerfolg in einem großen Turnier. Der talentierte Mr. Messi war im Laufe seiner 109 Länderspiele an etlichen schmerzhaften Niederlagen selbst beteiligt. 2007, 2015 und nun 2016 erlebte er beispielsweise die Niederlagen in den Endspielen der Copa América.
Noch traumatischer waren für ihn die verlorenen Entscheidungsspiele bei Weltmeisterschaften. Stets waren deutsche Kicker an seinem Leid beteiligt: 2006 saß der 18-jährige Lionel Andrés Messi aus Rosario bei Argentiniens Viertelfinalaus im Elfmeterschießen (2:4) im Berliner Olympiastadion noch auf der Bank. 2010 beim schmerzhaften 0:4 in Kapstadt - ebenfalls im Viertelfinale - war er von Anfang bis Ende dabei, wie auch in den 120 Minuten des WM-Finales von Rio 2014, in dem nicht Messi, sondern Mario Götze der entscheidende Treffer zum 1:0 gelang.
Olympiasieger und Juniorenweltmeister sind die einzigen Titel, die das Genie vom FC Barcelona mit der Nationalelf gewinnen konnte. Immerhin: Die ewige Torschützenliste Argentiniens führt er nach seinem 55. Treffer, erzielt im Copa-Halbfinale, nun an. Doch zum Ruhm seines großen Landsmannes Maradona (Weltmeister 1986) oder Brasiliens Idol Pelé (Weltmeister 1958, 1962, 1970) wird »La Pulga« (»Der Floh«) stets der große Sieg im Nationalteam fehlen. Vier Champions-League-Siegen und fünf Weltfußballertiteln zum Trotz.
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