TTIP Gameover: Ziviler Ungehorsam gegen den Freihandel

Aktivisten hacken Werbetafeln in Brüssel mit Botschaften gegen das Freihandelsabkommen

  • Elsa Koester
  • Lesedauer: 2 Min.

Pünktlich zum 14. Verhandlungstag über das Freihandelsabkommen prangen auf Brüssels Werbetafeln in großen Lettern die Worte: »TTIP Gameover – No Negotiations – No more Free Trade Deals – It’s time for action« (Keine Verhandlungen – Keine Freihandelsverträge – Zeit für Aktionen). Nein, die Werbeindustrie hat nicht spontan ihre Ablehnung gegen Freihandelsabkommen entdeckt. Die Botschaften stammen von Hackern, die bereits in der Nacht zu Montag eine große Werbetafel von Coca Cola manupulierten, wie netzpolitik.org berichtet.

Die angekündigten Aktionen folgten sogleich: Zum Auftakt blockierten am frühen Donnerstagmorgen kleinere Gruppen entschlossener TTIP-Gegner das Verhandlungsgebäude und bewarfen Unterhändler mit Konfetti. Ein TTIP-Gegner seilte sich am Verhandlungsgebäude ab und konnte nur mithilfe der Feuerwehr herunter geholt werden. Rund 40 Aktivisten wurden vorläufig festgenommen.

Es sind die Auftaktaktionen der Kampagne #TTIPGameOver, die es sich zum Ziel setzt, mittels direkter Aktionen die Verhandlungen über das Abkommen zu stoppen und die »Ideologie des Freien Markets als solches in Frage zu stellen«. Legitim sei der Einsatz zivilen Ungehorsams, weil die Verhandlungen über TTIP völlig undemokratisch seien: »Sie finden hinter verschlossenen Türen statt, mit wenig Transparenz für die Zivilgesellschaft. Außerdem votierten europäische Bürger in dem bisher größten Europäischen Bürgerbegehren (über 3 Millionen Unterschriften) mit überwältigender Beteiligung gegen das Projekt.« Über 1500 europäische Städte und Kommunen hätten bsiher ihre Ablehnung des Abkommens gezeigt.

Unterstützt wird die Kampagne von dem klimapolitischen Netzwerk 350.org, den Globalisierungskritikern von attac und dem linken belgischen Bündnis D1920. Noch bis zum 16. Juli sollen Aktionen stattfinden.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal