AfD will abgelehnte Geflüchtete auf Inseln bringen

Rechtsaußen-Vorsitzende Petry: »Das ist kostengünstiger« / Bundesamt für Migration soll Abschiebebehörde werden

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Die Vorsitzende der Rechtsaußen-Partei AfD, Frauke Petry, will abgelehnte Geflüchtete auf Inseln außerhalb Europas bringen lassen. Gegenüber »Bild.de« forderte sie, das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in eine »Rückwanderungsbehörde« umzuwandeln - mit anderen Worten: auf Abschiebung auszurichten. »Diese bringt dann die illegalen Migranten und abgelehnten Asylbewerber auf zwei von der UN geschützten Inseln außerhalb Europas unter.« Dabei sollten allein reisende Männer von Frauen beziehungsweise Familien getrennt werden. »Das ist kostengünstiger und vor allem für die Frauen sicherer als die aktuelle Praxis«, so Petry.

Die »Rückwanderungsbehörde« solle dafür sorgen, »dass alle illegal Eingereisten dieses Land möglichst schnell wieder verlassen«, sagte die Chefin der Rechtsaußen-Partei. Nötig seien auch eine Abkehr vom Flüchtlingsabkommen der EU mit der Türkei und noch mehr Abschiebungen. »Bislang gab es 2016 gerade mal 13.743 Abschiebungen, das ist lächerlich angesichts hunderttausender illegaler Migranten, die in Deutschland sind.«

Petry dürfte das Beispiel Australien im Kopf gehabt haben. Die Regierung dort unterhält auf der Pazifikinsel Nauru und auf der Insel Manus in Papua-Neuguinea sehr umstrittene Lager für Asylsuchende, die versuchen, per Boot nach Australien zu gelangen und auf offenem Meer abgefangen werden. Menschenrechtler haben immer wieder die Misshandlung von Geflüchteten in diesen Lagern kritisiert. Agenturen/nd

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