Roaming: Doch kein Ende der Gebühren?
Verbraucherschützer kritisieren EU-Vorschlag
Brüssel. Der europäische Verbraucherschutzverband Beuc hat die Brüsseler Pläne kritisiert, die Roaminggebühren im EU-Ausland für mindestens 90 Tage pro Jahr statt unbegrenzt wegfallen zu lassen. »Diese weitreichenden Einschränkungen bedeuten, dass das lange versprochene Ende des Roamings für die meisten europäischen Verbraucher keine Realität wird«, sagte Beuc-Experte Guillermo Beltrà am Dienstag in Brüssel.
Nach einem Entwurf der EU-Kommission sollen Handynutzer im EU-Ausland ab Juni 2017 unter anderem 90 Tage pro Jahr ohne Zusatzkosten telefonieren und im Internet surfen können - danach sollen Telekom-Anbieter Gebührenaufschläge berechnen können. Das 90-Tage-Kontingent werde praktisch jeden Bedarf von Privat- und Geschäftsreisenden decken, heißt es in dem Kommissionspapier. Grenzpendler sollen von der Regelung allerdings ausgenommen sein. Bei Überschreitung der 90 Tage sollen die Provider maximal 4 Cent pro Minute, 1 Cent pro SMS und 0,85 Cent pro Megabyte verlangen dürfen, heißt es weiter.
Die 90 Tage sind eine Mindestvorgabe - theoretisch können die Unternehmen ihren Kunden auch einen längeren Zeitraum ohne Roaminggebühren anbieten.
Die EU-Staaten und das Europaparlament hatten 2015 ein weitgehendes Ende der europaweiten Roaminggebühren beschlossen, die EU-Kommission aber damit beauftragt, die Details auszuarbeiten. dpa/nd
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