Öffentliche ins Internet

Studie zu Mediatheken

  • Lesedauer: 2 Min.

Ein vom ZDF in Auftrag gegebenes Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass die öffentlich-rechtlichen Sender ihre Präsenz auf Online-Plattformen deutlich ausbauen sollten. Die Medienrechtler Dieter Dörr und Bernd Holznagel sowie der Ökonom Arnold Picot fordern in dem am Freitag in Mainz vorgestellten Papier unter anderem eine längere Verweildauer von Sendungen im Internet. Auch sollten die Mediatheken »zu einem eigenständigen, vom linearen Programm unabhängigen Angebot ausgebaut« werden. Mit dem Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks seien solche Neuerungen vereinbar.

Die Vorsitzende des ZDF-Fernsehrats, Marlehn Thieme, stellte fest, die Sehgewohnheiten hätten sich so stark geändert, dass Jüngere kaum noch das im Fernsehen ausgestrahlte Programm konsumierten. Der Sender müsse sich daran anpassen und seine Inhalte dort anbieten, wo die potenziellen Nutzer oder Zuschauer sich ohnehin aufhalten.

Diese Position hatten auch die Gutachter in ihrem Papier nahegelegt. Die Rahmenbedingungen für das öffentlich-rechtliche Online-Angebot müssten fortlaufend an die Digitalisierung und das veränderte Nutzungsverhalten angepasst werden. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk »muss seinen verfassungsrechtlich vorgegebenen demokratischen und kulturellen Auftrag auch in der digitalen Medienwelt erfüllen können«, heißt es in dem Gutachten. ZDF-Intendant Thomas Bellut erklärte, auch zukünftig werde der Sender im Internet vor allem Bewegtbilder zeigen. Laut Rundfunkstaatsvertrag dürfen die öffentlich-rechtlichen Sender im Internet keine »presseähnlichen« Inhalte anbieten. epd/nd

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