Sozialprodukt als Maßstab für Gebühr

Rundfunkbeitrag

  • Lesedauer: 2 Min.

Die beiden öffentlich-rechtlichen Rundfunksender ARD und ZDF wollen die Höhe des Rundfunkbeitrags künftig an einen Index koppeln. Die »Süddeutsche Zeitung« berichtete am Dienstag, dies gehe aus Stellungnahmen hervor, die die Sender am Montag an die zuständigen Arbeitsgemeinschaften in den Ländern geschickt hätten. So habe die ARD vorgeschlagen, dass der Rundfunkbeitrag sich am Bruttoinlandsprodukt (BIP) orientieren soll.

Bisher melden die öffentlich-rechtlichen Sender ihren Bedarf bei der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) an. Diese prüft die Anmeldungen und kann sie auch kürzen. Über die Höhe des Beitrags entscheiden dann die Parlamente der Bundesländer. Von dem Beitrag wird neben ARD und ZDF auch das Deutschlandradio finanziert. Der »Süddeutschen Zeitung« zufolge will die ARD den Beitrag nicht wie von der KEF empfohlen zum 1. Januar 2017 von derzeit 17,50 Euro auf 17,20 Euro senken, sondern ihn bis 2020 in der bisherigen Höhe belassen. Danach soll der Beitrag im Rahmen des BIP angepasst werden. Die KEF solle dennoch erhalten bleiben, um eine Überlastung der Beitragszahler zu vermeiden.

Das ZDF wünsche sich allerdings »ein etwas anderes Gebührenmodell«, berichtete die »Süddeutsche Zeitung« weiter. Der Mainzer Sender befürchte offenbar, dass sich bei einer Umstellung auf die Indexierung »die Gewichte zugunsten der ARD verschieben könnten«. Eine Beitragserhöhung von bis zu zwei Euro halte das ZDF für nicht notwendig. epd/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal