Nun auch noch AWACS

René Heilig über die geplante Erweiterung des Syrien-Mandats

  • René Heilig
  • Lesedauer: 1 Min.

Es ist gar nicht so leicht, in und gegen Syrien Krieg zu führen. Erst rosten »Patriot«-Raketen nutzlos vor sich hin. Kaum sind die durch deutsche Luftwaffentanker und eine Aufklärungsstaffel ersetzt, zicken die türkischen Verbündeten gegen den Besuch von Bundestagstouristen rum. Sogar vom Abzug der deutschen Truppe war schon die Rede. Dummerweise stellt sich zudem heraus, dass man wegen allzu heller Instrumente nachts nicht fliegen kann. Und als ob das nicht genug wäre, hatten die »Tornados« Startverbot, weil im Cockpit herrenlose Schrauben herumkullerten.

Das alles klingt nach einem Aufmarsch von Amateuren. Zumal die Deutschen ja nicht einmal Bomben werfen. Doch weit gefehlt! Die Bundeswehrsoldaten machen das Bombenwerfen der US-geführten Koalition erst möglich. Sie liefern Zieldaten, sie tanken Angriffjets auf, damit die ihre Zielgebiete erreichen. Am Mittwoch setzt das Kabinett dann noch einen drauf. Abgenickt wird ein Mandatstext, der den Einsatz von AWACS-Flugzeugen ermöglicht. Damit wird die NATO auch offiziell Kriegspartei. Jeder Dritte an Bord trägt Bundeswehr-Uniform. Die fliegende Kommandostationen werden das Töten noch präziser machen. Dass die russischen Truppen auf der anderen Seite ihrerseits modernstes Gerät heranschaffen, macht den Bürgerkrieg der Weltregenten politisch keinesfalls beherrschbarer.

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