Abadi lehnt Hilfe aus Ankara ab
Irak Premier sieht Offensive auf Mossul auf gutem Weg
Bagdad. Der irakische Premierminister Haidar al-Abadi hat das Angebot der Türkei zurückgewiesen, bei der Offensive gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Mossul zu helfen. »Wir wissen, dass die Türkei beim Kampf gegen den Islamischen Staat mitmachen will«, sagte Al-Abadi am Samstag in Bagdad. »Wir bedanken uns dafür, aber das ist etwas, das die Iraker alleine schaffen.« Die Offensive auf Mossul komme gut voran, betonte der irakische Regierungschef nach einem überraschenden Besuch von US-Verteidigungsminister Ashton Carter in Irak.
Am Montag hatte die irakische Armee zusammen mit lokalen Milizen und kurdischen Peschmerga-Kämpfern eine Großoffensive gegen den IS in Mossul gestartet. Die Stadt im Norden des Landes ist die letzte Bastion der Extremisten im Irak.
Unterdessen hat Russland der US-geführten Anti-IS-Koalition Kriegsverbrechen in Irak vorgeworfen. Die Militärallianz greife immer wieder Zivilisten an, erklärte Armeesprecher Igor Konaschenkow am Samstag in Moskau. Er machte die Militärallianz für einen Luftangriff nahe Kirkuk verantwortlich, bei dem am Freitag »dutzende Zivilisten«, unter ihnen Frauen und Kinder, getötet worden seien. Nach Angaben örtlicher Regierungsvertreter waren bei dem Angriff auf eine schiitische Zeremonie in dem Ort Dakuk 15 Frauen getötet worden.
Tödliche Angriffe der Anti-IS-Koalition auf Zivilisten seien fast an der Tagesordnung, erklärte Konaschenkow. Als Ziele der mutmaßlichen Bombardements benannte er »Hochzeiten, Trauerfeiern, Krankenhäuser, Polizeistationen und humanitäre Konvois«. Russland sah sich in den vergangenen Tagen wegen seiner Luftangriffe auf die umkämpfte syrische Stadt Aleppo selbst mit dem Vorwurf von Kriegsverbrechen konfrontiert. Agenturen/nd
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.