Todesrekord im Mittelmeer
Mindestens 3800 Flüchtlinge starben 2016 auf dem Weg nach Europa
Genf. Im Zusammenhang mit den Fluchtbewegungen über das Mittelmeer ist 2016 schon jetzt ein trauriger Rekord erreicht worden: Wie das Flüchtlingshilfswerk UNHCR mitteilte, starben seit Jahresbeginn mindestens 3800 Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa im Mittelmeer. Das sei der bislang höchste Stand an Toten und Vermissten in einem Jahr. 2015 gab es demnach 3771 Tote. 2015 erreichten mehr als eine Million Menschen Europa über das Mittelmeer, dieses Jahr waren es weniger als 330 000. Dies hängt vor allem mit dem im März geschlossenen Abkommen zwischen Europäischer Union und Türkei zusammen. Darin verpflichtet sich Ankara, Flüchtlinge, die auf »irregulärem Weg« von ihrem Staatsgebiet nach Griechenland gelangen, wieder zurückzunehmen.
Die gefährlichste Überfahrt ist laut UNHCR die zwischen Libyen und Italien. Hier kommt im laufenden Jahr ein Toter auf 47 Ankömmlinge. Bei der Überfahrt von der Türkei nach Griechenland beträgt das Verhältnis demnach 1:88. Agenturen/nd
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.