Trotz Pannen in Paris: Sawtschenko/Massot blicken nach vorn

Die deutschen Paarläufer feiern den zweiten Grand-Prix-Sieg binnen einer Woche und qualifizieren sich damit für das Finale im Dezember

  • Tatjana Flade
  • Lesedauer: 3 Min.

Aljona Sawtschenko war trotz des Sieges beim Grand Prix in Paris in Tränen aufgelöst. Die Paarläuferin hatte sich bei der Landung nach dem dreifachen Wurfaxel am rechten Knöchel verletzt. Bruno Massot musste sie auf dem Weg zur Siegerehrung stützen. »Es hat richtig wehgetan«, sagte Sawtschenko, die bei dem Sturz mit dem Fuß umgeknickt war.

Die beiden zeigten wie schon eine Woche zuvor in Moskau eine schwierige, aber fehlerhafte Kür und profitierten von den Patzern der Konkurrenz. Nach einem erstklassigen dreifachen Twist touchierte der gebürtige Franzose Massot beim dreifachen Salchow mit der Hand das Eis und sprang den anschließenden Toeloop der Kombination nur einfach. Sein Solo-Toeloop gelang nur doppelt statt dreifach wie bei ihr.

Beim dreifachen Wurf-Axel stürzte Sawtschenko und verletzte sich dabei am Fuß. Die drei Hebungen und ihr Laufstil zum romantischen Song »Lighthouse« von Patrick Watson waren erneut erstklassig, doch zum Schluss landete sie den Wurf-Salchow auf zwei Füßen.

Die fünfmalige Weltmeisterin und ihr Partner mussten schließlich aufgrund der Bänderdehnung bei Saw-tschenko ihre Teilnahme am Schaulaufen am Sonntag absagen. Schon zwei Tage zuvor war der rechte Schlittschuh im Training gebrochen, wie Sawtschenko verriet, dadurch hatte sie weniger Halt im Schuh.

Ob aufgrund der Verletzung womöglich der Start beim Grand-Prix-Finale in dreieinhalb Wochen in Marseille gefährdet ist, war zunächst unklar. »Wir müssen zu Hause abklären, was genau passiert ist, ob Schlimmeres aufgetreten oder es nur eine Reizung ist, die in ein paar Tagen wieder abklingen kann«, sagte Trainer Alexander König.

»Wenn es nicht so dramatisch ist, werden wir uns in Oberstdorf auf das Grand-Prix-Finale vorbereiten und das auch als Herausforderung annehmen«, kündigte König an. In Marseille und für die Saisonhöhepunkte mit den EM und WM müssen die Vizeeuropameister sich steigern, wenn sie gegen starke Konkurrenten wie die zweimaligen Weltmeister Meagan Duhamel/Eric Radford aus Kanada bestehen wollen.

Dafür brauchen sie die Hochrisikoelemente wie den dreifachen Wurfaxel und den vierfachen Wurfsalchow, den das Paar in Paris wegen der Verletzung jedoch nicht zeigte. Ihre Rivalen Duhamel/Radford haben diese Würfe im Programm. »Der Wettbewerb in Paris war ein gutes Training für das Finale sowie die EM und WM«, hielt sich Massot, der in Paris nervös wirkte und die Einzelsprünge verpatzte, bedeckt.

Das Grand-Prix-Finale wird der nächste Test, wenn die gebürtige Ukrainerin Sawtschenko wieder fit ist. »Für die zwei ist das schon wichtig, denn sie sind nach wie vor hungrig auf Wettbewerbe. Und sie müssen auch noch im Wettbewerb reifen. Das ist nicht die Trainingsleistung, sondern weit davon entfernt«, betonte König. Sawtschenko freut jetzt jedoch zunächst auf eine Atempause. »Erstmal möchte ich frei haben, dann neue Schlittschuhe einlaufen«, sagte die 32-Jährige.

In den drei weiteren Konkurrenzen von Paris siegten die Weltmeister. Javier Fernandez (Spanien) und Jewgenia Medwedewa (Russland) behaupteten in den Einzelkonkurrenzen ebenso ihre Führung aus dem Kurzprogramm wie die französischen Eistänzer Gabriella Papadakis/Guillaume Cizeron. dpa/nd

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