Urteil zum Ballhaus-Streit
Der Streit um israelkritische Aussagen während eines Festivals im Ballhaus Naunynstraße ist nun gerichtlich beendet. Wie Ballhaus-Leiter Wagner Carvalho in einem Offenen Brief mitteilte, ist vor dem Landgericht Berlin eine einstweilige Verfügung erwirkt worden. Der »Tagesspiegel«-Artikel, in dem dem Theater vorgeworfen wurde, im Rahmen eines palästinensischen Kunstfestivals Gewaltaufrufe gegen Juden geduldet zu haben, muss online gesperrt werden.
Die Workshopleiterin, in deren Kurs die entsprechenden Sätze gefallen sein sollen, hatte eidesstattlich versichert, dass die vom Journalisten verwendeten Zitate so nie gefallen seien, schreibt Carvalho. Nach der Veröffentlichung des Artikels hatten sich viele israelische und jüdische Kulturschaffende mit dem Ballhaus solidarisiert und Besorgnis darüber geäußert, dass Kritisches zur Politik Israels sofort als einseitig und unsachlich abgeschmettert würde.
Carvalho schreibt weiter, dass er sehr bestürzt sei, dass viele Medien die Anschuldigungen ungeprüft übernommen oder zumindest, ohne nachzufragen, die Vorwürfe reproduziert hatten. »Angesichts dieser aggressiven Diskreditierung unserer Arbeit (...) sehen wir eine generelle Gefährdung unseres kulturellen und künstlerischen Ansatzes«, heißt es. nd
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.