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Chemieriese Bayer setzt auf Trump

Brüssel sieht Übernahme von Monsanto skeptisch

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Der deutsche Chemiekonzern Bayer muss bei der geplanten Übernahme von Monsanto offenbar mit Widerstand aus Brüssel rechnen. »Das neue Unternehmen hätte ja einen enormen Einfluss auf das Saatgut- und Pestizidgeschäft und auf die Bauern«, sagte der Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis der Europäischen Union (EU) dem »Tagesspiegel« vom Samstag. Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager werde sich das »sehr, sehr genau ansehen«. Bayer setzt seinerseits offensichtlich auf einen guten Draht zum neuen US-Präsidenten Donald Trump.

Ob das umstrittene Monsanto-Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat in der Europäischen Union weiter eingesetzt werden darf, ist noch offen. Die Entscheidung will Andriukaitis von der Einschätzung der EU-Chemikalienagentur Echa abhängig machen. Diese soll bewerten, ob Glyphosat krebserregend ist oder nicht.

»Die Frage ist: Wie wahrscheinlich ist es, dass Glyphosat Krebs erzeugen kann?«, führte Andriukaitis im »Tagesspiegel« aus. »Kann man das Risiko managen oder nicht?« Seine Aufgabe sei es, »eine Entscheidung auf Basis der Fakten zu fällen«.

Bayer will die Übernahme von Monsanto bis zum Jahresende abschließen. Es stehen noch die Genehmigungen durch diverse Regulierungsbehörden aus, auch in den USA. Was das Verfahren dort angeht, äußerte sich Bayer-Vorstandsmitglied Liam Condon allerdings optimistisch. Er wies darauf hin, dass die Chefs von Bayer und Monsanto den neuen US-Präsidenten Trump noch vor dessen Amtsantritt am Freitag getroffen und ihm versprochen hätten, 3000 neue Jobs in den USA zu schaffen. Dies sei »ein produktives Gespräch« gewesen.

Die Elefantenhochzeit hat große Kritik vor allem von Umweltschützern ausgelöst. Sie fürchten, dass das fusionierte Unternehmen zu viel Macht gegenüber Landwirten in aller Welt haben wird. Insbesondere gegenüber Monsanto gibt es ohnehin vielerorts Vorbehalte, weil das Unternehmen neben dem umstrittenen Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat auch gentechnisch veränderte Pflanzen herstellt. AFP/nd

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