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Bolivien: Koka-Bauern protestieren gegen Ausbau von Anbau

Die Regierung will der Region Cochabamba erlauben, die Produktionskontingente zu erhöhen / Vorwurf des Drogenhandels

  • Lesedauer: 1 Min.

La Paz. Bei Zusammenstößen mit der Polizei sind in der bolivianischen Großstadt La Paz 43 demonstrierende Koka-Bauern festgenommen worden. Sie hatten den zentralen Plaza Murillo vor dem Parlament bereits am Freitag besetzt, um gegen ein neues Gesetz zu protestieren, das die Produktionskontingente von Koka-Bauern aus einer anderen Region erhöhen soll. Der Minister im Amt des Präsidenten, René Martínez, berief für Dienstag Gespräche mit den Koka-Produzenten ein. In der Zwischenzeit werde die Prüfung des Gesetzes im Parlament ausgesetzt.

Das neue Koka-Gesetz hatte in der vergangenen Woche die Landkommission im Parlament passiert und muss nun vom Abgeordnetenhaus verabschiedet werden. Es sieht eine Erhöhung der erlaubten Koka-Produktion in dem südamerikanischen Land von 12.000 auf 20.000 Hektar vor. Vor allem im zentralbolivianischen Departamento Cochabamba sollen sie auf einer größeren Fläche angebaut werden. Die protestierenden Bauern aus der Yungas-Region, die nur für den heimischen Gebrauch anbauen, lehnen dies ab. Ihnen zufolge landet die Koka aus Cochabamba bei Drogenhändlern.

Bolivien gehört mit Peru und Kolumbien zu den größten Koka-Produzenten der Welt. Im Andenstaat werden die Blätter traditionell gekaut. Nach Angaben der Vereinten Nationen gibt es aber auch illegale Plantagen auf mehr als 20 000 Hektar, die oftmals der Herstellung von Kokain dienen. nd/dpa

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