Aus für Rückkauf der Ex-GSW

MEINE SICHT

  • Lesedauer: 1 Min.

Der Traum vom Rückkauf der einst verscherbelten kommunalen Wohnungen der GSW, die inzwischen größtenteils im Besitz der Deutsche Wohnen sind, ist so gut wie ausgeträumt. Dabei hatten stadtpolitische Initiativen wie »Kotti & Co« bereits ein Modell entwickelt, wie es möglich wäre, beispielsweise 1500 Wohnungen in Kreuzberg zurück in öffentliches Eigentum zu bringen. Und die Linkspartei hatte im vergangenen Wahlkampf erklärt, sie prüfe, welche Instrumente für eine Rekommunalisierung der 2004 verkauften Wohnungen zur Verfügung stehen.

Dass ein solcher Rückkauf nicht mehr bezahlbar wäre, hat selbstverständlich zuallererst mit der Deutsche Wohnen zu tun. Der Konzern hat bislang keinerlei Verkaufsabsicht geäußert. Und wie das am Montag vorgelegte Gutachten der Linksfraktionen im Bundestag und Abgeordnetenhaus zeigt, wäre ein Rückkauf auch überhaupt nicht zu bezahlen, weil das Unternehmen inzwischen durch Buchungsumstellungen seine stillen Reserven aufgewertet hat.

Das Vorgehen des Konzerns zeigt, wie schwer es angesichts des überhitzten Immobilienmarktes für die öffentliche Hand werden dürfte, auch von anderen Eigentümern Wohnungen zu kaufen. Beton ist in der Niedrigzinsphase begehrtes Anlageobjekt. Gerade in Berlin wollen Investoren ihre überzogenen Renditeerwartungen stillen. Es bedarf also neuer Strategien, diesen Prozessen etwas entgegenzusetzen. Ein überteuerter Rückkauf zählt nicht dazu.

- Anzeige -

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.